Welt-Holocaust-Forum: „An den Holocaust erinnern, Antisemitismus bekämpfen“© russland.NEWS

Welt-Holocaust-Forum: „An den Holocaust erinnern, Antisemitismus bekämpfen“

Am 23. Januar fand in Jerusalem das Welt-Holocaust-Forum statt, das dem 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee gewidmet ist. An der Veranstaltung haben hochrangige Politiker aus 45 Staaten teilgenommen.

In seiner Rede auf dem Forum nannte Wladimir Putin den Völkermord an den Juden eine tiefe Wunde und Tragödie. Russland trauert um alle Opfer des Nationalsozialismus, darunter sechs Millionen Juden, die in Ghettos und Konzentrationslagern gefoltert oder getötet wurden. 40 Prozent von ihnen waren sowjetische Bürger.

Der russische Präsident schlug vor, ein Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs von Russland, China, der USA, Frankreich und Großbritannien zu den Weltproblemen abzuhalten und zwar „in jedem Land der Welt, in dem es für Kollegen bequem sein wird“, teilte die Nachrichtenagentur Tass mit. Moskau sei „für so ein ernstes Gespräch“ bereit und beabsichtige, unverzüglich entsprechende Botschaften an die Staats- und Regierungschefs zu senden.

Der israelische Außenminister Israel Katz äußerte die Ansicht, dass die Geschichte Israels völlig anders verlaufen wäre, wenn die Sowjetunion den Nationalsozialismus nicht besiegt hätte. Vielleicht wäre kein jüdischer Staat entstanden und der schlimmste Albtraum der Menschheit – die Nazi-Herrschaft – wäre Wirklichkeit geworden, so Katz. In einem Interview für RIA Novosti im Vorfeld des Forums sagte der Außenminister wörtlich: „Israel weiß die große Rolle der Roten Armee im Sieg gegen das faschistische Deutschland und in der Befreiung der Gefangenen von Auschwitz und anderen Konzentrationslagern hoch zu schätzen“.

Überschattet wurde das Forum durch die Absage des polnischen Präsidenten Andrzej Duda, an der Veranstaltung teilzunehmen. Er reiste aus Protest nicht an, weil er anders als Russlands Präsident Putin nicht als Redner vorgesehen war.

Deutschland wurde in Yad Vashem durch den Bundespräsident Steinmeier vertreten, der auch eine Rede hielt, in der er das Bekenntnis zur Schuld der Deutschen am Holocaust bekräftigte und sich für seine Einladung bedankte. Frank-Walter Steinmeier war das erste deutsche Staatsoberhaupt, das beim Holocaust-Forum in Yad Vashem eine Rede hielt.

[hrsg/russland.NEWS]

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