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„Was haben Sie uns gespritzt?!“ –Skandal um falsche Impfung

„Gestehen Sie, was Sie getan haben, oder ich gehe zur Staatsanwaltschaft! Sie kommen ins Gefängnis“, sagt der Mann hinter der Kamera. Im Bild sehen wir eine Krankenschwester, die nervös etwas auf dem Tisch hin und her verschiebt. „Das war Wasser, Wasser!“, gesteht sie am Ende unheilvoll. „Nun, es gab keinen Impfstoff mehr…“

Ein Video, das im russischen Internet auftauchte, sorgte für einen Skandal. Es stellte sich heraus, dass die Krankenschwester im Zentralen Regionalkrankenhaus Schukow den Patienten am 26. Juni Wasser statt des Impfstoffs gegen das Coronavirus injiziert hatte. Sie gestand später, dass sie die Impfstofffläschchen versehentlich zerbrochen habe und aus Angst, dies zu gestehen, eine Fälschung beging. Sie ist jetzt beurlaubt, wird allerdings höchstwahrscheinlich entlassen werden. Auch der zuständige Arzt wurde aufgrund der Ergebnisse einer internen Untersuchung entlassen. Die beiden Patienten erhielten noch am selben Tag den echten Impfstoff.

All dies wäre nicht mehr als ein kleiner Zwischenfall gewesen, wenn nicht die Umstände gewesen wären. Es handelte sich um einen bestimmten Impfstoff CoviVac. Das Vakzin wurde vom Tschumakow-Forschungszentrum für immunbiologische Präparate der Russischen Akademie der Wissenschaften auf der Grundlage eines abgetöteten Virus entwickelt.

Viele Russen bevorzugen aus irgendeinem Grund, sich unbedingt mit CoviVac impfen zu lassen. Die Mengen von diesem Vakzin reichen aber dafür nicht aus, im Unterschied zu Sputnik V, das jedem zugänglich ist. Wie ein russischer Kommentator schrieb, sobald es in Russland einen Mangel gibt, reagieren die Menschen umgehend: man muss es nehmen. Um CoviVac hat es viel Aufsehen gegeben. Es wird angenommen, dass es nur für einige wenige Personen verfügbar ist.

„Am 26. Juni teilte eine Krankenschwester im Zentralen Regionalkrankenhaus von Schukowski einem Patienten, der ein Verwandter eines Arztes desselben Krankenhauses war, nicht mit, dass die zweite Komponente des Coronavirus-Impfstoffs abgelaufen sei. Der Versuch, den Impfstoff mit Wasser zu tauschen, blieb natürlich nicht unbemerkt“, schrieb Wladislaw Schapscha, der Gouverneur der Region, in seinem Telegramkanal. Die Frau von Andrei Wasilenko, mit dem sich die Geschichte zugetragen hat, veröffentlichte einen wütenden Kommentar unter dem Beitrag von Gouverneur. „Noch einmal, der Impfstoff war vorhanden, aber wurde für andere Zwecke verwendet, ich schließe nicht aus, dass dies aus kommerziellen Gründen geschah, angesichts der Knappheit von CoviVac und wie eifrig die Krankenschwester Geld für die „Erledigung“ dieser Angelegenheit anbot.“

Im russischen Internet ist eine hitzige Diskussion über den Vorfall entbrannt. Viele haben sich für die Krankenschwester eingesetzt.

„Beachten Sie, dass die meisten der Meinung sind, dass die Frau höchstwahrscheinlich vom Management gezwungen wurde. Als unterwürfige Menschen sind wir oft mit Situationen wie dieser konfrontiert, wenn wir wahnhafte und entsetzliche Befehle von Höhergestellten unter Androhung der Entlassung befolgen müssen“, schrieb ein Nutzer. „Die Frau ist eine Heilige!“, entweder scherzhaft oder ernsthaft schreibt ein Anderer. „Der Patient wurde quasi gerettet, blieb aber trotzdem unzufrieden.“

[hrsg/russland.NEWS]

 

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