Von wegen konservativ: Soziologen untersuchten Familienwerte der Russen@ russland.NEWS

Von wegen konservativ: Soziologen untersuchten Familienwerte der Russen

Russen trinken rund um die Uhr Wodka, haben keine Angst vor Kälte, sind hart im Nehmen und von konservativ bis rückständig. Solche Klischees überdauern Jahrhunderte und sind sehr hartnäckig. Doch eine aktuelle soziologische Studie zeigt, dass Russen, zumindest was ihre Werte betrifft, ziemlich modern sind und mit der Zeit Schritt halten.

Die Stiftung Öffentliche Meinung (FOM) hat die Einstellung der Russen zur Verteilung der Rollen in der Familie ermittelt. Die Soziologen wollten wissen: Was denken Sie, ist es die Pflicht der Frau, die Pflicht des Ehemanns oder sollten Ehemann und Ehefrau gleichermaßen in die Haushaltsführung einbezogen werden? 91 Prozent der Russen glauben, dass beide Ehepartner sich gleichermaßen am Haushalt beteiligen sollten. Gleichzeitig gab etwa die Hälfte der Befragten (52 Prozent) an, dass genau dies in den meisten Familien geschieht, die sie kennen, und in 33 Prozent der Familien sind dafür hauptsächlich Frauen verantwortlich. Gleichzeitig ist fast die gleiche Anzahl (90 Prozent) der Ansicht, dass beide Ehepartner gleichermaßen an der Kindererziehung teilnehmen sollten.

62 Prozent verbinden die Zukunft ihrer Töchter in erster Linie mit Erfolg im Beruf. Nur 23 Prozent würden ihren Töchtern eher eine erfolgreiche Ehe als einen guten Job wünschen. 48 Prozent der Russen glauben,  eine Frau müsse nach der Heirat den Nachnamen ihres Mannes tragen – 44 Prozent halten dies nicht für obligatorisch.

81 Prozent der Befragten sehen es entspannt, dass eine Ehefrau mehr verdienen kann als ihr Ehemann („daran ist nichts auszusetzen“). Von denen, die diesen Zustand für anormal halten, erklärten dies damit, dass der Ehemann das Familienoberhaupt sei und daher mehr verdienen sollte (sechs Prozent). Und nur ein Prozent erklärte dies mit der Tatsache, dass „es so üblich ist“. Als sie jedoch gefragt wurden, wer in den Familien ihrer Bekannten in der Regel mehr verdient, antworteten 51 Prozent, dass dies immer noch Ehemänner sind. Ungefähr das gleiche Gehalt haben 25 Prozent der Eheleute.

[hrsg/russland.NEWS]

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