Verkäuferinnen verprügeln Schweine [Video aus YouTube]

Von aktuellen Aktivitäten von „Chrjuschi Protiw“, die sich in Russland in Schweinekostümen in Märkte begeben, um dort Gammelware, Mogelpackungen und Insektenbefall aufzudecken, haben wir schon mehrfach berichtet. Die Videos sind in Russland sehr beliebt und wir haben uns gefragt, welcher Schweinefilm ist denn bisher der absolute Renner im Netz? Dieser hier (siehe unten) mit über einer Million Zuschauern in 3 1/2 Monaten. Grund für den großen Erfolg sind wahrscheinlich die zahlreichen eingebauten Action-Sequenzen mit gewalttätigen Verkäuferinnen. Wir sind aber im Gegensatz zu den Machern nicht der Meinung, der Film sei erst ab 18 geeignet. Denn niemand wird ernsthaft verletzt, niemand ist nackt und alle Schimpfwörter werden weg gepiepst. Hintergrund der Altersempfehlung ist wahrscheinlich die zusätzliche Werbung für den Clip durch die Altersempfehlung. Wirklich gesperrt ist er für nicht angemeldete oder minderjährige YouTube-User nicht, was ja technisch möglich wäre.

Die Aufnahmen stammen laut ihren Machern aus der Schließzeit des ehemaligen Marktes Moskworezkoje, der kurz darauf auch entgültig von den Behörden geschlossen worden sein soll. Die Waren, mit denen hier geworfen wird, sind laut Chrjuschi Protiw bereits im Jahr 2012 abgelaufen, zum Zeitpunkt der Aufnahme also seit mindestens 8 Monaten.  Die junge Frau, die von den anderen geprügelt wird, obwohl sie kein Schweinekostüm an hat, gehört zu den Aktivisten und ist so etwas wie ihre sichtbare Symbolfigur. Sie ist bei den Aktionen sonst zuständig für die Diskussionen mit Marktbetreibern und Verkaufspersonal in der Rolle der „empörten Kundin“.

Über die Aktivisten wird in Russland viel, im Westen gar nichts berichtet. Der Grund hierfür ist, dass es sich mitnichten um Oppositionelle handelt, sondern die Aktion aus einem Kreml-nahen Jugendverband hervorgegangen ist. So genießt man Unterstützung (auch finanzieller Art) von höherer Stelle und konnte so zum erfolgreichen Schrecken unehrlicher Supermarktbetreiber aufsteigen. Das bedeutet natürlich umgekehrt für deutsche Mainstream-Fernsehsender ein automatisches Sendeverbot, da Chrjuschi Protiw damit zu den „Bösen“ gehören. Dem anhaltenden Erfolg der Truppe seit 2010 tut das keinen Abbruch. Wir berichten über die Truppe, da sie erstens einfallsreich ist und wir zweitens das von ihr kritisierte Problem, Gammelware in russischen Supermärkten, leider aus eigener Erfahrung kennen. So manche von uns frisch gekaufte Ware wanderte direkt in den Mülleimer, weil wir einmal nicht aufgepasst hatten.

Hintergrund der Schweinekostümierung ist, dass man, wenn man von Marktbetreibern wie Schweine behandelt wird,  dann auch zu ihnen so kommt. Aber jetzt gute Unterhaltung mit Chrjuschi Protiw´s größten Internet-Hit:

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