Ungarn nähert sich Russland – USA interveniert.

Die USA versuchen – laut westlichen Diplomaten – eine Zusammenarbeit Ungarns mit Russland auf dem Energiesektor zu verhindern, meldet die Nachrichtenagentur Reuters.

Die USA befürchten, dass Ungarns Energiekonzern MOL seinen 49 %igen Anteil am kroatischen Energiekonzern INA (beides EU- und NATO-Länder) an den russischen Konzern Gazprom verkaufen könnte. Da INA der Branchenführer ist, würde Gazprom damit wichtiger Anteilsnehmer an einem Energiekonzern der EU werden. Um das zu verhindern haben die USA eine diplomatische Initiative auf mehreren Ebenen gestartet.

Laut Reuters habe Amos Hochstein vom US-Außenministerium den ungarischen Außenminister Peter Szijjarto darauf gesprochen. Hochstein habe außerdem den US-Senator Chris Murphy nach Kroatien geschickt, der dort vom Verkauf abgeraten habe. Als verschärften Druck haben die USA schon einmal Visa-Blockaden gegen sechs Personen mit engen Verbindungen zur ungarischen Regierung wegen angeblicher Korruption verhängt. Ein bedeutsamer Akt gegen ein EU- und Nato-Land.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat sich nach ständigen Quereleien mit der EU stärker Russland zugewandt. Entgegen den Plänen der EU und der USA hält er beispielsweise an den Plänen für die Pipeline South-Stream fest und hat auch den Reverse Flow russischen Gases an die Ukraine eingestellt, nachdem Gazprom das als nicht vertragsgemäß kritisiert hatte.

In diesem Zusammenhabg ist auch die Drohung des ungarische Parlamentspräsident Kövér interessant, das Land könne die EU verlassen, falls sich die EU-Spitze in seine Innenpolitik einmischt.

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