Ukrainischer Bergmann zündet sich an

Ein ukrainischer Bergmann hat sich im Gebäude des Ministeriums für Energie und Kohleindustrie selbst angezündet. Sanitäter waren noch rechtzeitig vor Ort und brachten ihn in eine Klinik. Nachrichten über seinen Zustand gibt es bisher nicht.

Er und andere Kumpels des staatlichen Bergbauunternehmens Selidovugol sind seit sechs Tagen im Hungerstreik und fordern den ausstehenden Lohn für drei Monate und die Beendigung der Zerstörung der ukrainischen Kohleindustrie.

Mikhail Volynets, der Vorsitzender der unabhängigen Gewerkschaft der ukrainischen Bergleute, erklärte, dass die Selidovugol-Bergarbeiter seit drei Monaten keinen Lohn mehr erhalten haben und dass die Lohnrückstände inzwischen rund 60 Millionen Griwna (nach aktuellem Wechselkurs ca. 2,4 Millionen USD) ausmachen.

Die Selidovugol-Bergarbeiter sind jedoch nicht die einzigen, die seit Monaten ohne Lohn arbeiten. Etwa 70 Frauen der Kumpel der Krasnoarmeyskugol Mine veranstalteten am 3. August einen „Marsch der leeren Töpfe“ und forderten den ihren Männern zustehenden Lohn.

Am Tag darauf weigerten sich die Kumpel der staatlichen Unternehmen in der ukrainischen östlichen Region Donezk weiter zu arbeiten und traten in den Hungerstreik.
Laut Volynets glauben die Menschen den Versprechen der Regierung, die ihre Familien zur Verzweiflung getrieben haben, nicht mehr.

Dies sind nicht die ersten Proteste: In den vergangenen Monaten haben die ukrainischen Bergleute Proteste in der Hauptstadt Kiew und in den ukrainischen Regionen organisiert. Sie blockierten die Büros des Ministeriums für Sozialpolitik und Straßen in der Nähe des Ministeriums. Darüber hinaus haben sie einen Hungerstreik in der Nähe des Präsidentenverwaltungsgebäudes begonnen.

Die Behörden ignorieren die Forderungen der Kumpel.
(hmw/russland.news)

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