Ukraine vor dem Staatsbankrott gerettet

Während in der Ukraine die Demagogen und Populisten vor Wut schäumen und in der EU die Falschspieler mit den Zähnen knirschen, weil sie zu hoch gepokert und verloren haben, hat der ukrainische Präsident Janukowitsch in aller Ruhe und Sachlichkeit sein Land vor dem Staatsbankrott gerettet.

Allen, der EU und dem IWF, ist bekannt, dass die Ukraine in den nächsten zwei Jahren 25 Milliarden US-Dollar an Schulden und Zinsen begleichen muss und die eigenen Devisenreserven nur noch 19 Milliarden Dollar (stark schrumpfend) betragen.

In spätestens vier Monaten hätte die Ukraine den Staatsbankrott erklären müssen, falls sie keine Gelder bekommen hätte, um eine Finanzlücke von vielen Milliarden Euro zu schließen.

Die EU hat angeboten, im Falle einer Assoziierung (die der EU ein Vielfaches eingebracht hätte) mit 610 Millionen Euro Kredit zu helfen und der IWF hat Bedingungen gestellt, die für die Ukraine unerfüllbar sind (hier waren Theoretiker am Werk).

Russland kauft für 15 Milliarden US-Dollar ukrainische Eurobonds und senkt den Gaspreis um ein Drittel. Die Ukraine zahlt jetzt weniger als die EU-Staaten.

Wer wenigstens das kleine Einmaleins beherrscht, kann errechnen, wo für die Ukraine die Vorteile lagen.

Simon Schmid, Wirtschaftsreporter für Volkswirtschaft, Banken und Finanzmärkte hat in der Schweizer Zeitung »Der Bund« eine nüchterne und emotionsfreie Analyse veröffentlicht.

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