Ukraine – außerhalb des Donbass: Konflikte und Unterstützungen

Bei aller Konzentration auf den laufenden Bürgerkrieg im Donbass sollten wir die Nachrichtenlage im Rest der Ukraine nicht aus den Augen verlieren. Deshalb hier einmal Donbass-freie Nachrichten.

Auseinandersetzungen in Kiew

Unweit des Ukrainischen Parlaments ist es zu Gerangel zwischen demonstrierenden Angehörigen von im Osten eingesetzten Soldaten und nationalistisch orientierten Euromaidan-Anhängern gekommen. Nachdem die Euromaidaner die Soldatenangehörigen beschimpften, antworteten sie, warum sie, wenn sie so begeistert Krieg führten, noch hier in Kiew seien. Die Euromaidaner antworteten darauf, dass sich von ihrer „Organisation“ schon 50 Freiwillige im Donbass befänden. Die Soldatenangehörigen demonstrieren vor allem gegen die schlechten Lebensbedingungen häufig zwangseingezogener Rekruten, deren Motivation zum Einsatz in einem Bürgerkrieg wesentlich niedriger ist, als der der Nationalgarde, die vor allem aus nationalistischen Freiwilligen gebildet wurde. Teilweise blieben Lebensmittellieferungen an die Truppen aus und diese würden nicht mir Frischwasser versorgt. Laut der Kiewer Onlinezeitung Politnavigator gab es jedoch auch bereits bei der Ausbildung neuer Proukrainischer Milizen in Liwow heute 22 Entlassungsgesuche aufgrund unzureichender Lebensbedingungen im Ausbildungslager.

Flaggen von unbekannt in Odessa

An zahlreichen Orten der Hafenstadt Odessa tauchten in der letzten Nacht nach dem ersten Tag der Offensive der Regierungstruppen Flaggen der Separatisten und Sankt-Georgsbänder, deren Erkennungszeichen an öffentlichen Gebäuden auf. Sie waren von Unbekannten dort angebracht worden. Odessa liegt in dem Teil der russischsprachigen Südukraine, der fest in der Hand der Regierung ist. Auch Plakate tauchten wie von Zauberhand in der Stadt auf, die die Forderung nach Freilassung örtlicher Antimaidaner enthalten.

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