Typisch Russland: Neujahrssorgen eines russischen Unternehmers

[Von Eugen von Arb] – Ein guter Geschäftsmann beklage sich immer über den Geschäftsgang, habe ich einmal gehört. Ein “Selbstgespräch” in dieser Art erlebte ich als ich mit einem Kollegen in einer Büromöbelfirma eine Rechnung abholte. Es war an einem der letzten düster-grauen Abende des ausgehenden Jahres irgendwo im Moskowski-Bezirk als wir an einem wackligen Schlagbaum vorbei auf das Firmengelände fuhren, das zwischen Bahngeleisen und einem dampfenden Heizwerk lag – “gut versteckt vor den Banditen und der Steuerpolizei”, wie Serjoscha meinte.

Keine Anschrift, kein Wegweiser, langsam rollen wir durch Schlaglöcher bis ans Ende der Reihe aus wellblechbedeckten Lagerräumen. Durch eine schwere Eisentür betraten wir ein typisch russisches Kleinunternehmen – so wohnlich wie möglich eingerichtet, aber trotzdem provisorisch, denn man weiss ja nie für wie lange. Im Raum standen ein Getränkeautomat, eine Garderobe, ein grauer Tisch, ein paar graue Stühle. Nur der Chef und die Buchhalterin waren noch da, und weil letztere offensichtlich gestresst war, bediente uns der Chef persönlich.

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