Tschernobyl Tschernobiliwitsch Havarij ist 18 geworden – ein Geburtstags…

Unsere Pechwünsche fallen kurz aus, da dieser Tage auch die Nelkenrevolution in Portugal und der Genozid an den Armeniern rythmisiert werden müssen. Du bist jetzt volljährig, und damit sind die Zeiten memorierender Phrasen vorbei.
Wie schon bei Deinen Geschwistern Majak, Harris B. und Sella F. wünschten wir uns ohne jedes Mitgefühl, dass Deine Eltern Dich abgetrieben hätten. Keiner braucht euch, und wir hoffen inständigst, dass Du der letzte aus Deiner Brut bist.

Zu unserem Entsetzen erfahren wir gerade aus dem Munde Deiner bemitleidenswerten Hebamme, Prof. Dr. Dr. h. c. Jewgeni Pawlowitsch Welichow, dass Nachwuchs aus eurer Familie nicht auszuschließen ist. Wir wollen euch nicht! Sag das Deinen Eltern!

Und hör auf in Deiner Dienstwohnung zu randalieren. Uberall Risse in der Wand des teuren Sarkophags. Und wie Du aussiehst mit deinem eingefallenen Dach, schämst Du Dich nicht? Weißt Du eigentlich, was Dein neuer Mantel kostet?

In Dein Inneres können wir nicht sehen. Es reicht, was uns neulich – Du wirst es sicherlich gemerkt haben – die tapferen Motorrad-Amazone zeigte, die wir Dir auf den Pelz geschickt haben … pfui Deibel!

Und falls es noch irgendeinen Funken Anstand in Dir gibt, dann rück endlich die Namen all der Schläfer aus Deiner weitverzweigten Familie raus, die auf den Tag ihres Auftritts warten. Mit klaren Angaben über deren Wohnorte und präzisen Informationen über deren technologische Infrastruktur können wir Dich vielleicht ins Kronzeugen-Programm aufnehmen. Beeil Dich, es wird sowieso rauskommen, was Deine Eltern bereits gezeugt bzw. angestellt haben.

Du kannst Dich bei Deinen entfernten Verwandten Osama und Saddam bedanken, dass wir Dir nicht täglich in den Hintern treten können. Zum Glück eröffnet wenigstens die Etikette eine Gelegenheit, Dich, den Besitzer eines sicheren Platzes in der Weltgeschichte, jedes Jahr ins Licht der Öffentlichkeit zerren zu können.

Mit einem garstigen, leider ohnmächtigen „Du tickst nicht richtig!“ warten wir vergeblich auf Deinen Selbstmord und verbleiben unfreundlichst bis zum nächsten 26. April.(hub/.RU)

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