Syrien: Die Kriegsverbrechen der „gemäßigten“ Opposition

[Von Fabian Köhler] – Geht es um Kriegsverbrechen im syrischen Aleppo, ist meist von den Fassbomben des Regimes oder russischen Luftangriffen die Rede. Ein Bericht von Amnesty International erhebt nun Anklage gegen Oppositionsgruppen.

Eigentlich waren Ahmad und sein Sohn dem Krieg schon entkommen. Anfang 2014 verließen die beiden das umkämpfte Idlib und landeten in einem der Flüchtlingslager an der türkischen Grenze. In Begleitung zweier Freunde erlaubte Ahmad seinem 14-jährigen Sohn im Dezember 2015 noch einmal über die Grenze zurückzureisen, um seine Großeltern zu besuchen. Doch statt in Idlib landete Ahmads Sohn im Gefängnis. Ein Mitgefangener sollte später noch einmal berichten, wie er den Jungen in einer Zelle gesehen habe: schreiend, weinend und von Halluzinationen geplagt. Seitdem fehlt von ihm jede Spur.

Das Schicksal von Ahmad und seinem Sohn eines von Dutzenden, das ein neuer Bericht von Amnesty International auflistet. Entführungen, Folter, Hinrichtungen wirft die Menschenrechtsorganisation bewaffneten Gruppen in Aleppo vor. Das Besondere an dem Bericht: Die Anklage richtet sich nicht gegen Regierungstruppen oder die Terroristen des IS. Stattdessen berichtet Amnesty von Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen durch Oppositionsgruppen, die zum Teil auch vom Westen unterstützt werden.

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