St. Petersburger Wirtschaftsforum: Deutsche und russische Wirtschaft starten Digitalisierungsinitiative

Im Rahmen des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg (SPIEF) starten der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und der russische Industrieverband RSPP eine Digitalisierungsinitiative für russische Unternehmen und Institutionen.

Über eine gemeinsame Plattform sollen der Austausch von Know-how organisiert und Kooperationen zwischen deutschen und russischen Unternehmen und Institutionen gefördert werden. Unter anderem ist der Aufbau eines Demonstrationszentrums der deutschen Wirtschaft für Digitalisierungslösungen in Russland vorgesehen. Unterschrieben wird die Vereinbarung am 1. Juni auf dem SPIEF durch Roland Busch, Mitglied des Ost-Ausschuss-Vorstands und Vorstandsmitglied der Siemens AG, sowie Alexander Shokhin, Präsident des RSPP.

Russland ist auf dem Weg zum größten E-Commerce-Markt Europas. Nirgendwo in Europa gibt es mehr Internetnutzer und Programmierer. Russische Firmen wie Yandex oder Kaspersky Lab gehören zur Weltspitze. Die deutsche Wirtschaft wiederum ist Vorreiter beim Thema Industrie 4.0 und damit bei der Implementierung digitaler Anwendungen im Produktionsalltag. „Beim Thema Digitalisierung gibt es ein riesiges Potenzial für eine intensivere Zusammenarbeit mit Russland“, betont der Ost-Ausschuss
Vorsitzende Wolfgang Büchele. „Dringend notwendig sind dazu auch Gespräche über einheitliche Standards für die Digitalisierung in Europa.“

Aktuell wird angenommen, dass weltweit nur 3,5 Prozent und in Russland ein verschwindend geringer Anteil der Fabriken in digitale Netzwerke zur Analyse und Optimierung von Produktionsprozessen integriert sind. In zehn Jahren könnten es schon 75 Prozent sein. Hier entsteht ein riesiger Markt. 2016 wurde deshalb im Ost-Ausschuss ein Arbeitskreis Digitalisierung gegründet, der die Aktivitäten deutscher Unternehmen in Richtung Osteuropa bündelt und neue Initiativen startet.

Ost-Ausschuss auf dem SPIEF

Die Unterzeichnung der Kooperation mit dem RSPP findet direkt im Anschluss an eine hochkarätige Diskussionsrunde zum Thema „Smart Factoring – Efficiency Enhancement by Networked Production“ (1. Juni, 16:45 – 18:00 Uhr Pavilion G, Conference Hall G7) statt, die durch den früheren Ost-Ausschuss-Vorsitzenden Klaus Mangold moderiert wird. Zu den Teilnehmern der Diskussionsrunde gehören neben Roland Busch (Siemens) auch der zuständige Minister der Eurasischen Wirtschaftskommission Sergey Sidorsky, Alexander Khatyn, Geschäftsführer von Yandex Data Factory, Andrej Bievetski, Geschäftsführer von SAP Labs in den GUS-Staaten, Igor Bogachev, Vize-Präsident des IT-Clusters der Skolkovo Stiftung sowie Rainer Lindner, CEO für Zentral- und Osteuropa, Mittlerer Osten und Afrika der Schaeffler AG.

Neben dem genannten Panel ist der Ost-Ausschuss in Kooperation mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie und dem RSPP auf dem SPIEF auch an einem Forum im Rahmen des B20Prozesses mit dem Thema „The Power of Trade and Investment“ beteiligt, mit dem ein Zeichen gegen Protektionismus in der Weltwirtschaft gesetzt werden soll. Das B20-Forum findet am 1. Juni von 11:00 Uhr bis 12:30 Uhr im EXPOFORUM Convention and Exhibition Centre, Halle D3, statt. Eröffnet wird es durch den russischen Vize-Premierminister Arkady Dvorkovich und den deutschen B20Präsidenten Jürgen Heraeus.

Am Samstag, den 3. Juni, wird es abschließend ein hochkarätiges deutsch-russisches Wirtschaftsfrühstück mit politischen Vertretern beider Länder sowie rund 30 Unternehmensvertretern geben. Auch hier wird das Thema Digitalisierung einen breiten Raum einnehmen.

Pressemitteilung

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