Sportminister Mutko und adaptierte Äußerungen eines russischen Klassikers

[Kommentar von Uwe Niemeier] – Das unendliche Vertrauen in föderale russische Entscheidungsträger wird in manchen Perioden ganz schön auf die Probe gestellt. Und manchmal stellt man sich die Frage, ob in der Vergangenheit immer der Richtige das Vertrauen erhalten hat.

Unsere Informationsagentur vermittelt nicht nur einfach Informationen aus den russischen Medien – übersetzt ins Deutsche. Ab und an erlauben wir uns auch, eine eigene Meinung zu haben. Die unterscheidet sich häufig von der Meinung westlicher Medien und ziemlich häufig sind wir auch nicht einverstanden mit Äußerungen und Handlungsweisen der Kaliningrader Verantwortlichen in der Regierung, insbesondere dem Gouverneur.

Nicht verstanden haben wir bisher die Politik der Kaliningrader Regierung zum Stadion für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Den Wunsch, das schönste und beste Stadion der Welt zu erhalten ist noch verständlich und nachvollziehbar, aber bei einem vorsichtig kalkulierten Baupreis von 80 Mrd. Rubel (1,3 Mrd. Euro – schon nach neuem Kurs 60 Rubel für einen Euro), sollte man vielleicht doch nach alternativen, vor allem preiswerteren Lösungen suchen.

An dieser Stelle entspann sich dann auch ein öffentlich ausgetragener Streit zwischen dem provinziellen Kaliningrad und dem föderalen Russland, denn der Sportminister Mutko ist derjenige, der für die Einhaltung des vorgegebenen Budgets für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 verantwortlich zeichnet. Und er hat eine einfach Zahl vorgegeben: Jedes Stadion darf 15 Mrd. kosten – keine Kopeke mehr. Und Kaliningrad will anscheinend nicht ein Stadion bauen, sondern fünf Stadien. Scheint auch irgendwie logisch zu sein, denn es werden fünf Spiele in Kaliningrad stattfinden – also so wie man täglich die Unterwäsche wechselt, wird dann in Kaliningrad für jedes Spiel ein neues Stadion benutzt.

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