Sonderumfrage der IHK zu Leipzig zum Ukraine-Russland-Konflikt

In der Vielzahl an geopolitischen Spannungen ist der Ukraine-Russland-Konflikt aufgrund der wirtschaftlichen Verflechtungen der heimischen Unternehmen von besonderer Bedeutung. Während über alle Wirtschaftsbereiche hinweg etwa 7 Prozent der Befragten Geschäftsbeziehungen in die Ukraine und 10 Prozent nach Russland unterhalten, sind deren Anteile in der Industrie und im Verkehrsgewerbe deutlich höher. So pflegen von den Industrieunternehmen 13 Prozent Geschäftsbeziehungen in die Ukraine und 22 Prozent nach Russland. Im Verkehrsgewerbe sind es jeweils 13 Prozent in jedes der beiden Länder. Damit wird deutlich, dass auch die verhängten Handelssanktionen entscheidend zum schwächeren Geschäftsverlauf in den beiden Wirtschaftsbereichen beigetragen haben.

Insgesamt sehen 19 Prozent aller befragten Unternehmen und damit fast ein Fünftel ihre Geschäftstätigkeit direkt oder indirekt durch den Handelskonflikt  zwischen der EU und Russland beeinträchtigt. In der Industrie liegt dieser Anteil mit 34 Prozent deutlich und im Verkehrsgewerbe mit 22 Prozent leicht über dem Gesamtdurchschnitt. Die Auswirkungen äußern sich im Verkehrsgewerbe bei ca. 80 Prozent der Betroffenen sowohl in Umsatz- als auch Auftragsrückgängen. In der Industrie klagen über 60 Prozent der betroffenen Firmen vor allem über  Auftragsrückgänge.

Die außenpolitischen Bestrebungen müssen mit unverminderter Intensität darauf gerichtet sein, die eingeleitete Deeskalation des Ukraine-Russland-Konfliktes  weiter voranzubringen. Sobald Russland die auferlegten Bedingungen vollständig erfüllt, müssen die Handelssanktionen von der EU zurückgenommen werden, um Vertrauen wiederherzustellen und weiteren Schaden von der deutschen Wirtschaft, insbesondere von der Industrie, abzuwenden.

Quelle IHK zu Leipzig

 

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