Sobjanin: Situation mit Coronavirus in Moskau immer komplizierter

Sobjanin: Situation mit Coronavirus in Moskau immer komplizierter

Der Moskauer Bürgermeister Sergei Sobjanin kündigte einen ernsthaften Anstieg der Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen in der Hauptstadt an. Ihm zufolge wird die Situation immer komplizierter. Gestern am 24. September, wurden zum ersten Mal seit dem 23. Juni mehr als 1.000 neue Infizierte in der Hauptstadt gezählt. Die Anzahl der pro Tag ins Krankenhaus eingelieferten Patienten stieg innerhalb einer Woche um 30 Prozent. „Dies ist kein Scherz mehr, es deutet darauf hin, dass die Situation komplizierter wird. Wir müssen vorsichtig sein“, so Sobjanin im Fernsehsender Russia 1.

Pläne, die Wirtschaft zu schließen und zur Zugangskontrolle in der Hauptstadt zurückzukehren, gäbe es keine und bei der Ausbildung an Schulen und Universitäten bleibe alles ebenfalls wie gewohnt. Dennoch wird Moskau einige restriktive Maßnahmen wieder einführen. Gestern teilte Sobjanin offiziell mit, dass ab dem 28. September Personen über 65 Jahren, die an chronischen Krankheiten leiden, offiziell empfohlen wird, das Haus nicht zu verlassen (kurz an die frische Luft gehen ist nicht verboten).

Den Moskowitern wurde geraten, sich wieder an Masken und Handschuhe zu erinnern. Geschäften, die die Regeln zum Tragen von Handschuhen und Masken nicht einhalten, droht die Schließung. Rospotrebnadzor hat bereits mehrere Geschäfte, auch von großen Handelsketten, wegen Verstößen gegen die Masken- und Handschuhpflicht geschlossen.

Allen Unternehmen wird dringend empfohlen, die maximal mögliche Anzahl von Mitarbeitern wieder in den Modus der häuslichen Fernarbeit zu übertragen. Für die verbleibenden Arbeitnehmer muss die Einhaltung der hygienischen und epidemiologischen Sicherheitsmaßnahmen strikt gewährleistet sein. Sobjanin hat bereits 5.000 Unternehmen aufgefordert, ihre Mitarbeiter wieder in die Fernarbeit zu versetzen.

Der größte russische Einzelhändler X5 gab bereits bekannt, dass er seit dem 22. September die meisten seiner Moskauer Büroangestellten wieder in die Telearbeit versetzt hat. Pläne dazu wurden auch von der Russischen Post, der Alfa-Bank, Rostelecom, Vimpelcom und anderen angekündigt. Auch die Sberbank, Yandex und Rostec sind aufgefordert, ihre Beschäftigten von der Büroarbeit freizustellen.

Wladimir Putin hatte bei einem Treffen mit den Gouverneuren versichert, die russischen Behörden wollen im Gegensatz zu Israel oder Großbritannien nicht zu den strengen Einschränkungen aus dem Frühjahr 2020 zurückkehren.

Die Zahl der Coronavirus-Fälle wächst laut offiziellen Statistiken seit elf Tagen hintereinander. Vorgestern waren es 6.595 – ein Maximum seit Mitte Juli. Gestern wurden aus 84 russischen Regionen 7.212 neue Fälle von Coronavirus-Infektionen gemeldet ein Maximum seit dem 24. Juni.

Die Gesamtzahl der Infizierten in Russland hat 1.136.048 erreicht, 20.056 von ihnen sind gestorben. In Moskau infizierten sich insgesamt mehr als 280.000 Menschen mit dem Coronavirus, mehr als 5.100 sind an den Folgen gestorben.

[hrsg/russland.NEWS]

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