„Sanktionen sind das Ende von Politik“

Deutsche Wirtschaft in Russland kritisiert die Entscheidung Brüssels zur Verlängerung der EU-Sanktionen.

Der Präsident der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) in Moskau hat die Verlängerung der Sanktionen scharf kritisiert. „Eine weitere Fortsetzung der gegenseitigen Beschränkungen erschwert die dringend gebotene Wiederannäherung zwischen Russland und Europa“, sagte Rainer Seele. „Sanktionen sind das Ende von Politik. Wir wollen und brauchen Dialog. Das ist im Interesse Deutschlands und der EU. Aber sicher auch im Interesse der russischen Wirtschaft.“

Allerdings fordert Seele Russland und die Ukraine zu „größeren Anstrengungen zur Umsetzung des Minsker Friedensabkommens vom Februar 2015“ auf.

In einer Umfrage unter den 800 Mitgliedern der AHK äußern 80 Prozent Zweifel am politischen Erfolg der Sanktionen. Zwei Drittel der befragten Unternehmen spüren negative Folgen, jedes zweite Unternehmen ist von den Finanzmarktsanktionen betroffen.

Der deutsch-russische Außenhandel ist vom Spitzenwert 80,5 Milliarden Euro im Jahr 2012 auf etwas über 51 Milliarden Euro im vergangenen Jahr gesunken.
(hmw/russland.news)

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