Sacharowa: USA sollten sich bei Jugoslawien entschuldigen und Kriegsopfern Schadenersatz zahlenSacharowa, Maria 190912 bild mid.ru

Sacharowa: USA sollten sich bei Jugoslawien entschuldigen und Kriegsopfern Schadenersatz zahlen

Der scheidende US-Botschafter in Belgrad Kyle Scott, sagte, dass die Serben die Ereignisse von 1999 in „einer breiteren Perspektive“ betrachten sollten, und forderte sie auf, die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten zu verbessern.

„Weder Serbien noch die Vereinigten Staaten können die Uhr zurückdrehen. Aber wir können 1999 in einer breiteren Perspektive betrachten. Ich habe versucht, Sie daran zu erinnern, dass die Beziehungen zwischen den USA und den Serben im Laufe der Geschichte größtenteils ausgezeichnet waren, mit Ausnahme der 90er Jahre und der Ereignisse des Milosevic-Regimes. Das ist 20 Jahre her, seit damals, und der richtige Augenblick, um vorwärts zu schreiten und unsere Beziehungen zu verbessern, und wir haben eine sehr gute Grundlage für solche Fortschritte“, sagte Scott.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa kommentierte diese Worte des scheidenden US-Botschafters mit dem Vorschlag, die USA sollten sich für die Bombardierung Jugoslawiens im Jahr 1999 entschuldigen und den Angehörigen der Opfer und noch lebenden Opfern eine Entschädigung zahlen.

„Tatsächlich sollten sich die USA zuerst bei denjenigen entschuldigen, die bombardiert wurden, und Entschädigung für die Getöteten zahlen, ebenso wie für die Verletzten, die ihre Gesundheit durch angereichertes Uran verloren haben. Und erst dann, nachdem sie eine richtige Grundlage geschaffen haben, kann man „vorwärts schreiten“, schrieb sie auf ihrer Facebook- Seite .

Am 24. März 1999 hatta die NATO eine militärische Operation gegen die Bundesrepublik Jugoslawien gestartet. Der Hauptgrund für die Luftangriffe der Alliierten war „die Verhinderung des Völkermords an der albanischen Bevölkerung im Kosovo“. Nach Angaben der NATO, dauerte die Operation 78 Tage, die Luftwaffe der NATO flog 38.000 Kampfeinsätze, wovon mehr als 10.000 von ihnen Bombereinsätze waren.

Gemäß Forschungen von Militärexperten wurden 3.000 Marschflugkörper abgefeuert, etwa 80.000 Tonnen Bomben abgeworfen, darunter Streubomben und angereichertes Uran. Als Folge der Bombardierungen wurden nach serbischen Angaben zwischen 3.500 und 4.000 Menschen getötet und etwa 10.000 verletzt, von denen zwei Drittel Zivilisten waren.

Nach serbischen Expertenangaben wurden während der drei Monate der NATO-Bombardierung Jugoslawiens 15 Tonnen angereichertes Uran auf das Territorium Serbiens geworfen. Danach nahm das Land den ersten Platz bei der Zahl der Krebserkrankungen in Europa ein, und in den ersten 10 Jahren nach den Bombenanschlägen erkrankten etwa 30.000 Menschen an Krebs, 10 bis 18.000 von ihnen starben.

Der Beschuss von Ölraffinerien und petrochemischen Anlagen führte zu einer Verunreinigung des Wassersystems des Landes mit toxischen Substanzen.

Laut der serbischen Wissenschaftlerin Ljubisa Rakic würden die Mengen an angereichertem Uran, die die NATO auf das Territorium der Balkanstaaten abwarf, für 170 Atombomben ausreichen, ähnlich der, die die USA am 6. August 1945 auf Hiroshima abgeworfen hat.

[hrsg/russland.NEWS]

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