Russland versetzt der eigenen Wirtschaft einen Schlag

Durch den Konflikt mit der Ukraine Hat Russland der einen Wirtschaft einen Schlag versetzt, meinen Experten. Eine Verschärfung der Situation im Falle eines Anschlusses der Krim ginge mit weiteren großen Risiken einher. „Hinter das Wirtschaftswachstum Russlands könnte in diesem Falle eine Kreuz gemacht werden“, vermutet die aktuelle russische Ausgabe von „Forbes“. „Der russische Aktienindex fiel nach der Ankündigung des Referendums auf der Krim gleich um drei Prozent, der Rubel um ein Prozent.“

Die russische Wirtschaft wird auch ohne die Sanktionen von USA und EU unter der Krise auf der Krim leiden, meinen die Experten. Die Agenturen Fitch und Moody’s haben das bisherige Rating Russlands gestern bestätigt, aber sie informierten auch über die Risiken seiner Absenkung. Für Moody’s wäre ein Grund für die Revision ein bewaffneter Konflikt, für Fitch — die Einleitung finanz-ökonomischen Sanktionen. Die Situation verschlechtert sich bereits, schreibt Moody’s: Die Ungewissheit beschleunigt den Abfluss des Kapitals, und die Androhung der Sanktionen reicht aus,  um das Vertrauen der Investoren zu zersetzen und die Kreditfähigkeit der russischen Darlehensnehmer zu verringern. Den größten Schaden wird die Krimkrise Russland bei der Investitionsnachfrage zufügen, schätzt die Bank of America Merril Lynch in ihrer gestrigen Übersicht ein: Investprogramme werden unter den wachsenden Kreditkosten infolge des von der Zentralbank vorübergehend von fünf auf sieben Prozent angehobenen Leitzinses und der überhöhten Politisierung der Märkte leiden. Die Bank of America Merril Lynch prognostiziert deshalb für 2014 eine Verringerung der Grundfondsinvestitionen um 3,3 % .

Für die ohnehin krisengeschüttelte russische Industrie wird die Verschärfung der ukrainischen Krise weitere Schmerzen bringen, ergab eine Express-Umfrage es Moskauer Gaidar Instituts unter den Leitern von Industrie-Unternehmen. Demzufolge erwarten 46 % der Befragten wegen der ukrainischen Krise einen Rückgang der Produktion, 50 % sehen keinen „besonderen Einfluss“. Nur vier Prozent der Unternehmen rechnen im Zusammenhang mit dem Abgang der ukrainischen Konkurrenten vom Markt mit einem Produktionswachstum. Die Ursachen für den Rückgang können zweierlei sein, heißt es in den Schlussfolgerungen zu der Erhebung. Erstens könnten die Abnehmer russischer Produkte in der Ukraine ihre Einkäufe reduzieren. Zweitens könnte eine Verschärfung der russisch-ukrainischen Beziehungen zur Schließung der Grenzen und dem Anwachsen der politischen Risiken für die russischen Lieferanten führen, woraufhin sie beginnen werden, die Lieferungen einzustellen. Negativ wirkt auch die Abschwächung des Rubelkurses, der den Import von Rohstoffen und Material, Maschinen und Ausrüstung verteuert. Ebnenso wird der Preisanstieg für die einheimischen Erzeugnbisse deren Absatz erschweren.

Einziger Nutznießer der Abschwächung des Rubels könnte der russische Haushalt werden, meinen die Analysten der Bank of America Merril Lynch. Bei einem Kurs von 35 Rubel für einen US-Dollar im Jahresdurchschnitt wird er kein Defizit aufweisen, obwohl für 2014 ein Defizit von 0,5 % eingeplant ist.

 

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