Russland und USA: gemeinsam gegen die Drogenmafia

Russland und die USA führen eine große gemeinsame Operation gegen die Drogenmafia durch. Das sagte in einem Interview für die STIMME RUSSLANDS der Leiter der Föderalen Behörde für Drogenkontrolle, Viktor Iwanow. Beide Länder haben darüber gesprochen, wie der internationale Drogenschmuggel eingedämmt werden kann.

In Miami sind Experten der entsprechenden Behörden, Vertreter der Finanzministerien und Grenzbeamte zusammengekommen. Die Effektivität der Zusammenarbeit der beiden führenden Weltmächte wurde bereits durch erfolgreiche Operationen gegen den Drogenschmuggel in der östlichen und westlichen Hemisphäre untermauert, erzählte Viktor Iwanow.

„Wir haben ein Niveau der Zusammenarbeit erreicht, das es uns erlaubt, zu einer konkreten, systematischen und praktischen Planung und Durchführung von internationalen strategischen Operationen zur Unterbindung des Drogenschmuggels überzugehen, auch in Richtung Russland. Nur zwei Wochen vor unserer Beratung gab es zwei Operationen – eine in der westlichen und eine in der östlichen Hemisphäre. Mit unserer Unterstützung hat die Polizei von Nicaragua zusammen mit ihren Kollegen aus El Salvador einen einflussreichen Drogenbaron namens Guachinango verhaftet. Er hatte in großem Umfang Kokain in Richtung Guatemala und nach Europa geliefert, also auch auf den russischen Markt. Am 28. und 29. Oktober wurden mit Unterstützung unserer Drogenbehörde und der US-Drogenagentur zwei Drogenlabore in der Provinz Badachschan im Norden von Afghanistan aufgedeckt, die sich Richtung Russland spezialisiert hatten. Es wurden fast fünf Tonnen Drogen im Opium-Gegenwert konfisziert. Das sind nur wenige Fragmente unserer gemeinsamen Arbeit.“

Außerdem führt die russische Drogenkontrollbehörde zusammen mit den ausländischen Kollegen einen erfolgreichen Kampf gegen die Legalisierung von Drogeneinnahmen, teilte Viktor Iwanow mit.

„Im Januar 2013 haben wir mit finanzieller Unterstützung der amerikanischen Partner die Auslieferung des mächtigen Drogenbarons Gulmadow, der sich auf Lieferungen afghanischen Heroins nach Russland spezialisiert hatte, durchgesetzt. Zurzeit sitzt Gulmadow in Moskau in Untersuchungshaft.“

Ein bedeutsames Segment der Zusammenarbeit der russischen und amerikanischen Spezialisten liegt bei der Organisierung von Maßnahmen, um die Nachfrage nach Drogen zu senken, merkte Viktor Iwanow an.

„Im Rahmen dieser Arbeit haben die amerikanischen Kollegen uns ermöglicht, das Rehabilitationszentrum The Village South zu besuchen, wo sich etwa 400 Drogenabhängige auf Entzug befinden, 150 stationär und 250 ambulant.“

In Russland gibt es etwa 500 Entzugskliniken. Aber bisher arbeiten sie ohne festgelegte Standards, denn auf föderaler Ebene gibt es keine solchen Programme. Deshalb ist ihre Effektivität natürlich nicht ausreichend, bemängelt Viktor Iwanow. Spezialisten haben heute bereits ein zwischenbehördliches Programm zur ganzheitlichen Rehabilitation von Drogenabhängigen ausgearbeitet. Das Programm wurde mit allen Behörden abgestimmt und ist zur Vorlage beim russischen Präsidenten bereit.

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