Russland trauert um Opfer des Flugzeugabsturzes in Ägypten

St. Petersburg – Um 11 Uhr (Ortszeit) am Sonntagmorgen  wurde in den Kirchen Russlands der 224 Menschen gedacht, die am Vortag beim Absturz einer Airbus-Maschine über der Sinai-Halbinsel ihr Leben gelassen hatten. Im Land herrscht Staatstrauer. Die ersten Leichen sollen am späten Abend in St. Petersburg eintreffen. Dort wird die gerichtsmedizinische Untersuchung vorgenommen werden.

Die bereits geborgenen Flugschreiber der Maschine seien fast unbeschädigt, erklärte Verkehrsminister Maxim Sokolow. Ob die Black Boxes in Kairo oder in Russland unter die Lupe genommen werden, ist noch unklar. Laut Medienberichten hatten die Piloten technische Probleme gemeldet und um eine Notlandung in Kairo gebeten. Dazu kam es nicht, denn die Maschine verschwand 23 Minuten nach dem Start von den Radarschirmen.

Am Unfallort sind inzwischen Rettungskräfte des russischen Katastrophenschutz-Ministeriums eingetroffen. Nach Sonnenaufgang wurden die Bergungsarbeiten fortgesetzt. Sie sollen in den nächsten Tagen abgeschlossen werden.

Inzwischen wurde bekannt, dass die Fluggesellschaft Kogalymavia, der die Unglücksmaschine gehörte, große finanzielle Schwierigkeiten hatte. Mitarbeiter hätten monatelang keinen Lohn bekommen, es habe immense Probleme mit Steuer- und Rentenversicherungs-Zahlungen gegeben, schreibt die Zeitung „Iswestija“.

Der Airbus A321 war am frühen Samstagmorgen in Scharm el Scheich gestartet und hatte 217 Urlaubsrückkehrer und sieben Besatzungsmitglieder an Bord. Den Absturz hat niemand überlebt. Unter den Toten sind 25 Kinder. Die meisten Passagiere lebten in Petersburg und im Leningrader Gebiet.

[sb/russland.RU]

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