Russland plant Begrenzung von Migrantenkindern in Schulklassen© russland.news

Russland plant Begrenzung von Migrantenkindern in Schulklassen

Das russische Bildungsministerium schlägt vor, die Anzahl der Migrantenkinder in Schulklassen auf 10 Prozent zu begrenzen. Solche methodischen Empfehlungen hat das Ministerium an die Schulen geschickt. Es geht dabei um Kinder von Ausländern, die nur schlecht Russisch sprechen. Dementsprechend sollten in einer Klasse mit 30 Schülern im Durchschnitt nicht mehr als drei Migrantenkinder sein.

Das Ministerium begründet seine Empfehlungen damit, dass Lehrer nicht genügend Zeit haben, den Lernstoff zu erklären, wenn mehr als drei Kinder in der Klasse sind, die schlecht Russisch sprechen. „Bei mangelnden Russischkenntnissen, insbesondere in Kombination mit ausgeprägten weiteren speziellen Bildungsbedürfnissen, sei effektives Lernen offensichtlich nicht einfacher als das Unterrichten eines Kindes mit gesundheitlichen Einschränkungen. Daher sei es notwendig, darauf hinzuwirken, dass in einer Klasse (Gruppe) nicht mehr als drei Kinder sind, die schlecht Russisch sprechen“, zitiert die Zeitung Iswestija aus dem Dokument.

Offiziellen Daten zufolge beherrschten am Ende des Schuljahres 2023-2024 12 Prozent der ausländischen Schüler die russische Sprache schlecht. Bei der Verteilung ausländischer Kinder auf die Klassen innerhalb einer Jahrgangsstufe solle laut dem Bildungsministerium darauf geachtet werden, dass die Anzahl möglichst gleichmäßig aufgeteilt wird. Ähnliche Maßnahmen empfiehlt das Ministerium auch für Kindergärten.

Der Leiter des Föderalen Dienstes für Aufsicht im Bildungs- und Wissenschaftsbereich (Rosobrnadsor), Anzor Muzaev, sprach sich dafür aus, Migrantenkinder ohne Russischkenntnisse nicht in Schulen aufzunehmen. „Wenn du mit deiner Familie hierherkommst und vorhast, Bürger zu werden oder vorübergehend hier zu leben, wenn du möchtest, dass deine Kinder in diesem Land Bildung erhalten, dann sollten sie ein gewisses Maß an Sprachkenntnissen haben“, sagte Muzaev in einem Interview mit der Zeitung RBK.

Ein Gesetzentwurf, der vorschlägt, Migrantenkinder zu verpflichten, eine Sprachprüfung im Russischen abzulegen, bevor sie in die Schule aufgenommen werden, wurde in die Duma eingebracht.

[hrsg/russland.NEWS]

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