Russland kritisiert den Bitcoin

Russland kritisiert den Bitcoin

Der Bitcoin kann aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Das ist wohl auch der Grund, warum es so viele Meinungen über die Mutter aller Kryptowährungen gibt. Für einen Teil mag der Bitcoin das Zahlungsmittel der Zukunft sein – Kritiker sind hingegen der Ansicht, es handle sich hier um eine tatsächliche Bedrohung gegenüber dem bestehenden Finanzsystem.

Zudem gibt es auch unterschiedliche Wahrnehmungen. Einerseits mag der Bitcoin ein Zahlungsmittel sein, andererseits ist er auch ein klassisches Spekulationsobjekt. Denn der Kryptomarkt ist derart volatil, sodass man hier hohe Gewinne verbuchen kann – und das innerhalb von Stunden, sofern der Markt natürlich richtig eingeschätzt wird. Liegt man hingegen falsch, so sind hohe Verluste vorprogrammiert.

Des Weiteren gibt es die Meinung, der Bitcoin sei nicht umfassend genug in die aktuelle Finanzregulierung eingebunden, wobei es tatsächlich auch auf der anderen Seite wieder unzählige Bitcoin Casinos gibt – die zudem noch wie Pilze aus dem Boden schießen.

Fakt ist: Anfang 2020 befindet sich die digitale Währung noch immer zwischen zwei Stühlen – und noch immer kann nicht gesagt werden, wie es weitergehen wird. Nun hat sich die Chefin der russischen Zentralbank geäußert.

Kann der Bitcoin tatsächlich mit Glücksspiel verglichen werden?

Im Rahmen der Veranstaltung „FINOdays“ wurde der Bitcoin mit einem Glücksspiel verglichen. Es sieht also ganz danach aus, als wäre Elvira Nabiullina, die Chefin der russischen Zentralbank, keine große Freundin der Kryptowährung. „Das ist wirklich nah am Casino. Wir haben das Phänomen untersucht, weil es natürlich massiv ist. Und wir sehen, dass viele Menschen in Kryptowährungen investiert haben. Vor allem diejenigen, die sehr schnell und einfach viel Geld verdienen möchten“, wird Nabiullina im Magazin RIA Novosti zitiert.

Nabiullina hat auf die westliche Weisheit verwiesen, dass es einen kostenlosen Käse immer nur in der Mausefalle gibt. „Leicht verdientes Geld geht auch schnell wieder verloren“, so die Vorsitzende der Zentralbank. „Es ist Ihre Wahl. Hier wird der Staat nicht schützend eingreifen, wie das bei Investitionen in Banken oder in den organisierten Märkten der Fall ist“. Nabiullina hat zwar zugegeben, dass der „Bitcoin und die vielen anderen Kryptowährungen“ noch immer hier seien, verwies aber gleichzeitig auf die extremen Schwankungen und die damit einhergehenden Gefahren. „Menschen, die auf dem Höhepunkt investiert haben, mussten extrem viel Geld verlieren“.

Die Gefahr, die besteht, wenn man in den Kryptomarkt investiert, darf natürlich nicht unterschätzt werden. Berücksichtigt man den Umstand, dass der Bitcoin Anfang 2017 bei 1.000 US Dollar lag und sich gegen Ende desselben Jahres im Bereich der 20.000 US Dollar bewegte, so war es natürlich ein Schlag ins Gesicht der Anleger, als der Preis der digitalen Währung im Jahr 2018 um 80 Prozent gefallen ist. Ein ähnliches Spiel konnte dann auch im Jahr 2019 beobachtet werden. Bis zum Sommer kletterte der Bitcoin-Preis von 3.000 US Dollar auf fast 14.000 US Dollar – und rutschte im Herbst auf unter 6.500 US Dollar ab. Ende des Jahres lag man bei um die 7.000 US Dollar.

Auch dann, wenn mit Trading Robots gearbeitet wird, kann man Geld verlieren. Natürlich stellen derartige Programme eine nicht zu unterschätzende Hilfe dar, da hier das Risiko reduziert wird, jedoch heißt das noch lange nicht, dass es eine Gewinngarantie gibt. So auch, wenn man sich mit den neuesten Prognosen befasst. Diese sind zwar vielversprechend, aber noch lange keine Garantie, dass der Bitcoin tatsächlich demnächst wieder einen Höhenflug erleben wird. Aktuelle Prognosen sehen den Bitcoin jedoch schon bei über 20.000 US Dollar.

Alle Blicke sind auf Libra gerichtet

Dass sich jetzt immer mehr Bitcoin-Spielbanken etablieren, stört die Vorsitzende der russischen Zentralbank natürlich auch. Nicht nur, dass man heute mit Bitcoin seine Einzahlung vornehmen kann, besteht in einigen Casinos sogar die Möglichkeit, Coins der digitalen Währung zu setzen.

Noch ist unklar, wie es mit dem Bitcoin, den Bitcoin Casinos oder den Kryptowährungen weitergehen wird. Vor allem wird Libra, die Facebook-Währung, noch ein Wörtchen mitzureden haben. Denn die Experten sind sich nicht einig, ob Libra eine positive oder negative Wirkung auf den Kryptomarkt haben wird.

Bilder:

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