Russland fordert Koordination bei der Terrorbekämpfung

Moskau/Paris – In der russischen Politik spricht man sich immer deutlicher für eine unabdingbare Abstimmung im Kampf gegen den Terror aus. Dieser Appell richtet sich in erster Linie und vor allem direkt an all jene Nationen, die Russland bei seiner Vorgehensweise in Syrien argwöhnisch beobachten.

Ministerpräsident Dmitri Medwedjew fordert eindringlich dazu auf, endlich im Namen der Bekämpfung des Terrorismus, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. „Für die Terrorverbrechen kann es keine Rechtfertigung geben. Die Tragödie in Paris fordert von uns allen, uns im Kampf gegen den Extremismus zusammenzuschließen und den Ausfällen der Terroristen eine klare und entschiedene Abfuhr zu erteilen.“, so der Premier wörtlich.

Auch der Verteidigungsminister Russlands, Sergei Schoigu, stößt ins gleiche Horn: „Die Ereignisse in der französischen Hauptstadt haben die Notwendigkeit bestätigt, die Bemühungen im Kampf gegen den Terrorismus, in allen dessen Erscheinungsformen, zu koordinieren“. Das sind deutliche Worte gegen all diejenigen, die mit Argwohn den Bemühungen Russlands im Kampf gegen den IS in Syrien und im Irak gegenüberstehen.

Valentina Matwijenko, die Vorsitzende des russischen Förderatiosrates, appelliert gar an die UNO und spricht sich für scharfe Maßnahmen gegen die Finanziers dieser Terrororganisationen aus. Dem Terrorismus müsse ein harter, entschlossener und vor allem solidarischer Widerstand geleistet werden, rief sie vor der französischen Botschaft in Moskau auf.

Russlands Präsident Putin forderte die „zivilisierte Welt“ auf, der „Barbarei des Terrorismus“ ein Ende zu setzen. „Es ist offensichtlich, dass für einen effizienten Kampf gegen dieses Übel eine reale Vereinigung der Anstrengungen der ganzen Völkergemeinschaft erforderlich ist“, benannte er die Notwendigkeit der Zusammenarbeit.

Der private US-Informations- und Sicherheitsdienst „Stratfor“ prognostiziert indes innen- und außenpolitische Folgen. Schockierend sei die Anschlagserie in Paris gewesen, aber offenbar auch nicht unerwartet. Schon die Überfälle auf das Satiremagazin „Charlie Hebdo“ zeigten, dass eine permanente Gefahr für Terroranschläge in Europa nicht auszuschließen ist. Ohne Zweifel sei auch, dass es politische Folgen geben werde.

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