Russland besinnt sich auf Afrika

Die Wenigsten erinnern sich noch an das intensive russische Engagement auf dem afrikanischen Kontinent vor dem Ende der Sowjetunion. Das gilt auch für Russland selbst. Von 1961-1992 gehörte die Patrice-Lumumba-Universität zu den prestigeträchtigsten Hochschulen in Moskau. Generationen künftiger afrikanischer Führer wurden dort im Geist des Antikolonialismus, Antiimperialismus und Sozialismus ausgebildet.

Im Kalten Krieg der sozialistischen und kapitalistischen Lager war Afrika mit seinen frisch in die Unabhängigkeit entlassenen Staaten ein heiß umstrittenes Aktionsfeld. Nicht nur die Sowjetunion, auch die Länder des Warschauer Paktes (nicht zuletzt die DDR) und ganz besonders Kuba investierten enorme Ressourcen – Geld, Zeit und Söldner – in die Zukunft des „schwarzen Kontinents“.

Afrika: Funkstille seit 1990

Mit dem Untergang des Kommunismus um 1990 war der Spuk wie weggeblasen. Über 20 Jahre lang spielte Russland in der afrikanischen Arena praktisch keine Rolle, nicht viel anders als im Nahen und Mittleren Osten, wo man eine analoge Entwicklung verzeichnen kann. Auch der Westen zog sich nach dem Ende der Apartheid und des angolanischen Bürgerkriegs aus dem Kontinent zurück und reduzierte sein Engagement auf vorübergehende, friedenssichernde und stabilisierende Maßnahmen.

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