Russland außen vor

Dirk Eckert – Die Sicherheitskonferenz kommt über eine eitle Selbstbeschau des Westens nicht hinaus

Die erlösende Nachricht kam am Samstagmorgen. Auch die neue US-Regierung unterstütze die NATO und stehe zu ihren transatlantischen Verpflichtungen – das könne er „im Namen des Präsidenten“ hier sagen, so US-Vizepräsident Mike Pence im Bayerischen Hof in München. Die Vereinigten Staaten „werden auch in Zukunft immer Ihr bester Verbündeter sein“. Es waren die Worte, auf die die Sicherheitskonferenz gewartet hatte. Schließlich war es bis dahin um kaum etwas anderes gegangen als um ein einziges Trump-Wort: „Obsolet“, so hatte der neue Präsident die NATO genannt. Das hat die NATO-Eliten aufgeschreckt.

Wie sehr, zeigte sich bei der Sicherheitskonferenz. In München treffen sich jährlich hohe Politiker und Generäle, dazu die übliche Mischung aus beamteten Ministerialmitarbeitern, Ministern, Präsidenten kleinerer Länder, transatlantischen Netzwerkern und Journalisten – und alle suchten sie dieses Jahr nach Orientierung. Es habe „noch nie eine Situation wie heute gegeben“, fasste Konferenzleiter Wolfgang Ischinger die Stimmung nach nur wenigen Minuten zusammen, um sofort auf den Punkt zu kommen: „Möchte Amerika noch europäische Macht sein“, fragte er.

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