Russischer Warnschuss in Richtung türkisches Schiff

Das russische Wachschiff „Smetliwy“ hat einen Warnschuss gegen einen türkischen Fischkutter in der Ägäis abgefeuert, um einen Zusammenstoß zu verhindern.

Die Besatzung des russischen Wachschiffes „Smetliwy“ war gezwungen, einen Warnschuss gegen ein türkisches Fischfangboot abzufeuern, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Der Zwischenfall ereignete sich am Sonntagmorgen.

Das  türkische Schiff wurde in einer Entfernung von rund einem Kilometer bemerkt, welches sich zielgerichtet dem vor Anker liegenden russischen Wachschiff näherte. Seitens der russischen Besatzung erfolgte daraufhin eine Vielzahl von Warnhinweisen, auf die das türkische Schiff nicht reagierte. Auch der Funkkontakt misslang, da die türkische Mannschaft nicht auf die Rufe reagierte. Auch auf visuelle Signale, die das russische Schiff aussandte, ging die Mannschaft des türkischen Schiffes nicht ein. Danach feuerte das Russische Leuchtraketen ab, die das türkische Schiff ebenfalls zu keiner Reaktion veranlassten.

Wasserschlacht vor Griechenland?

Nachdem sich das türkische Schiff bis auf eine Entfernung von 600 Metern genähert hatte, setzte die russische Besatzung Feuerwaffen ein und gab Warnschüsse auf eine Entfernung ab, die die Sicherheit des türkischen Schiffes gewährleistete. Danach änderte das türkische Schiff  scharf seinen Kurs und zog 540 Metern an dem Wachschiff vorbei. Die Mannschaft des türkischen Schiffes nahm auch danach keinerlei Kontakt mit dem russischen Schiff auf.

Der Vorfalll ereignete sich in internationalem Gewässer, 22 Kilometern vor der griechischen Insel Lemnos. Der stellvertretende russische Verteidigungsminister Anatoli Antonow bestellte umgehend den Militärattaché der türkischen Botschaft zu diesem Zwischenfall ein. Antonow gab gegenüber Konteradmiral Achmet Günesch eine scharfe Erklärung im Zusammenhang mit dem Zwischenfall ab. Dem türkischen militärischen Diplomaten wurde mitgeteilt, dass die leichtsinnigen Verhaltensweisen Ankaras im Verhältnis zum russischen Militärkontingent in Syrien zu katastrophalen Folgen führen könnte.

Russland äußerte seine tiefe Besorgnis über diesen neuerlichen provokativen Akt Seitens der Türkei. Der türkische Militärattaché versprach, alle notwendigen Informationen sofort nach Ankara weiterzuleiten. Der Eigner des türkischen Fischkutters erklärte indes, dass das russische Wachschiff nicht auf sein Schiff geschossen habe. Damit wies er Informationen zurück, wonach er beschossen worden sein soll. „Wir haben uns dem russischen Schiff nicht näher als bis zu einer Seemeile genähert, also ungefähr 1,8 Kilometer. Die ,Smetliwy‘ hat sich nicht bewegt. Man hat uns nicht beschossen. Und selbst wenn man uns beschossen hätte, hätte dies niemand gehört“, so der Kapitän des Schiffes.

Die Türkei hat unterdessen seinen Militärangehörigen verboten, Urlaub in Russland zu verbringen. Dies geht aus Mitteilungen des türkischen Generalstabs hervor. RosTurism informierte, dass sich im ersten Halbjahr 2015 insgesamt 69.000 türkische Bürger in Russland erholt haben. Im gesamten Jahr 2014 hielten sich 134.700 türkische Staatsbürger in Russland auf. Umgekehrt fuhren im Jahre 2014 rund 3,3 Millonen russische Touristen in die Türkei, im ersten Halbjahr 2015 waren es noch mehr als eine Million.

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