Russischer Drang zu weltpolitischer Größe? Oder Russland als Failing State?

[Arno Klönne] Ein Essay über Russlandbilder in Deutschland, russische Realitäten und deutsche Russlandpolitik, Aktualität und Geschichte betreffend. In vier Schritten: 2014, 1914 ff., 1933 ff. 1945 ff.

Das Jahr 2014 wird möglicherweise späteren Geschichtsschreibern als ein Zeitraum des Umbruchs erscheinen, in dem ein schon länger ausgetragener Konflikt sich zu einem neuen Kalten Krieg entwickelte: Die west-östliche Konkurrenz um den Einfluss auf die Ukraine verschärfte sich zu einer Konfrontation zwischen den USA, der EU und Russland, die verändernd und nachhaltig geopolitische Strukturen prägt.

Mit diesem historischen Vorgang verbinden sich ideologische Anstrengungen. In der deutschen Medienwelt wurde eine konfrontative Sicht russischer Politik und Gesellschaft vorherrschend, die sich auf den Staatschef Russlands konzentriert, jedoch auch der „Seele“ dieses Landes nachspürt, häufig in propagandistischer Zuspitzung. Ein SPIEGEL-Titel (Ausgabe vom 10.3.2014) zeugt davon und gab die Richtung an: „Der Brandstifter. Wer stoppt Putin?“ Einige Monate später legte dasselbe Magazin nach und forderte auf zum „Ende der Feigheit“; Europa müsse „Putin für den Abschuss von Flug MH 17 zur Rechenschaft ziehen“. „Stoppt Putin jetzt!“ hieß es nun (28.7.2014) auf dem Titel, untermalt von Fotos der Opfer des Absturzes.

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