Dem russischen Botschafter in den Vereinigten Staaten Anatoli Antonow zufolge hat Moskau Washington Anfragen für die ersten Kontakte geschickt. Er erwartet eine pragmatische Zusammenarbeit in mehreren Bereichen.
„Die Mittelsmänner, die heute im Außenministerium und im Weißen Haus erschienen sind, haben bereits begonnen, um die ersten Kontakte zu organisieren und herauszufinden, was wir gemeinsam tun können“, sagte Antonow. Als Beispiel nannte er das iranische Atomabkommen. Moskau sei bereit für eine Zusammenarbeit in diesem Bereich.
Der Botschafter hält es für wichtig, „Kommunikationskanäle wiederherzustellen, die untergraben wurden“. „Wir haben Themen, an denen wir arbeiten können … Dabei geht es nicht nur um die strategische Stabilität, sondern auch um den Weltraum, den Kampf gegen Pandemien und Terrorismus, um ein Bündel sehr unterschiedlicher Probleme“, so Antonow.
Der Botschafter erwartet jedoch, dass Washington weiterhin Druck auf Moskau ausüben wird. Dennoch müssten die Parteien anfangen miteinander zu reden, um die Spannungen abzubauen. Wie gespannt die Beziehungen sind, zeigte die diesjährige Münchner Sicherheitskonferenz, die nach den Sitzungen der UN-Generalversammlung als das wichtigste internationale Sicherheitsforum gilt. Zum ersten Mal seit 1995 waren keine offiziellen russischen Vertreter eingeladen.
US-Präsident Joe Biden sagte dort, dass die USA Europa angesichts der Bedrohungen durch China und Russland nicht allein lassen werden. Die Hauptbedrohung gehe von China aus, die Bedrohung durch Russland sei „anderer Natur, aber nicht weniger real“. Moskau versuche „das europäische Projekt und die NATO zu schwächen“ und „die transatlantische Einheit und Entschlossenheit zu untergraben“. Biden betonte die Bedeutung einer gemeinsamen Reaktion auf Russlands Cyberangriffe und das gemeinsame Interesse der USA und der EU, die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine zu verteidigen.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt auf eine gemeinsame transatlantische Strategie in den Beziehungen zu Russland angekündigt. Nur der französische Präsident Emmanuel Macron sprach sich für einen Dialog mit Moskau aus. Ohne diesen werde es in Europa keinen Frieden geben.
[hrsg/russland.NEWS]
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