Russische und britische Veteranen begehen gemeinsam Siegestag

Russische und britische Veteranen des berühmten Arctic Convoys werden sich an Bord der legendären HMS Belfast, die für immer auf der Themse festliegt, treffen, um den 69 Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges zu begehen. Die Veteranen der Sowjetisch/Russischen Marine, der Royal Navy und der Britische Handelsmarine kommen zusammen, um einen etwas anderen VE-Day zu feiern, und zollen Tribut ihren Kameraden, die an diesem Tag nicht mehr leben.

Auf der Liste der Ehrengäste, die sich an Bord des leichten Kreuzers Belfast – eines der Schiffe, die den Arctic Convoy eskortierten – treffen, stehen der britische Abgeordnete Simon Hughes und der voriger Chef des britischen Verteidigungsstabes, Lord Davids Richards. Die Delegation der russischen Veteranen besteht aus Yuri Alexandrov, Boris Zubarev, Vladimir Lebedev, Alexander Lochagin, Ivan Lytkin, und Sergei Yakovlev.

Im Laufe des Treffens werden 20 britische Veteranen mit Medaillen ausgezeichnet, eine Medaille, die nach Fjodor Uschakow, einem Admiral der Russisch-Kaiserlichen Marine benannt ist. Die russische Regierung hat diese Auszeichnung vor einigen Jahren für Mut und internationale Zusammenarbeit der Marine gestiftet.

Die erste Auszeichnung fand im Jahr 2013 statt, nachdem die britische Regierung ihren Veteranen erlaubt hatte, die Auszeichnung entgegenzunehmen. Danach stellte die russische Botschaft in London eine Liste von 3.300 Personen zusammen, die in diesem Jahr ausgezeichnet werden sollen.

Die traditionelle Blumenniederlegung wird an einem Denkmal für sowjetische Bürger, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben gelassen haben, stattfinden. Das Denkmal liegt im Park nahe dem weltberühmten Imperial War Museum.

Im Mai 2010 zeichnete der damalige russische Präsident Medwedew die HMS Belfast besonders aus wegen des Kampfesmuts seiner Besatzung bei der Verteidigung und Begleitung des Arctic convoys.

Russland beteiligte sich an der Restaurierung des Kreuzers: Als Teil eines besonderen Projekts wurden die Masten des Schiffes in einer St. Petersburger Werft gebaut und installiert.

Seit 1971 liegt die HMS Belfast fest in der Nähe der Tower Bridge und hat seinen Liegeplatz nur zwei Mal für Ausbesserungsarbeiten im Trockendock verlassen. Am 17. März 2013 feierte sie den 75. Jahrestag ihres Stapellaufs.

Von Ende 1941 bis 1945 hat sie insgesamt 1.400 Handelsschiffe – meist britische, aber auch sowjetische, amerikanische und holländische – begleitet und eine Ladung von 4 Millionen Tonnen, darunter 5.000 Panzer und 7.000 Kampfflugzeuge, in die sowjetischen Häfen Archangelsk und Murmansk gemäß dem »Lend Lease Program« gebracht.

Die britische Handelsmarine verlor im Zweiten Weltkrieg 87 Schiffe durch Angriffe der nazideutschen Kriegsmarine und Luftwaffe. Die Royal Navy verlor 18 Schiffe. Alles in allem starben etwa 3.000 britische Seemänner im Wasser der Nordsee.

Die Mitarbeiter des russischen Generalkonsulats in Edinburgh werden an der Zeremonie der Blumenniederlegung am Denkmal für die U-Bootbesatzungen der Anti-Hitler-Koalition in der schottischen Stadt Dundee teilnehmen. Das Denkmal ist den U-Boot-Besatzungen gewidmet, die mit ihren U-Booten, die während des Zweiten Weltkrieges bei Dundee stationiert waren, darunter auch das sowjetische U-Boot B-1, das 1944 sank, untergegangen sind.

Blumen zum Gedenken an die Teilnehmer an Arctic Convoys werden auch in der Township Lyness auf den Orkney-Inseln und in der Stadt Bucht im Nordwesten des Landes niedergelegt werden.

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