Russische Post für monatelange Zustellung bestraft

Eine Bewohnerin der Stadt Miassa bei Tscheljabinsk erstritt sich vor Gericht eine Wiedergutmachung für die lange Zustellung eines Weihnachtspakets. Im November schickte sie das Paket an ihre Verwandten in Australien, doch statt zu Weihnachten kam das Paket im März an. Darauf verklagte die Kundin die Post und erhielt schliesslich per Gerichtsentscheid 6500 Rubel (knapp 100 Euro) zugesprochen.

Die Post ihrerseits rechtfertigte die monatelange Zustellungsfrist damit, dass das Paket Dinge enthalten habe, die beim Versand per Luftpost nicht zugelassen seien. Daher sei man genötigt gewesen, das Weihnachtspäckchen per Transport über Land und auf dem Seeweg zu verschicken.

Die Unzuverlässigkeit der Russischen Post ist notorisch und sorgt regelmässig für Aufsehen. Sendungen sind nicht nur lange unterwegs, sondern werden verloren, vergessen, gestohlen, ausgetauscht oder einfach weggeschmissen.

2013 erhielt ein Postkunde in Rostow am Don anstelle eines bestellten iPhones eine Schachtel voller Steine ins Haus geliefert. 2015 wurden im Sabaikal-Gebiet und bei Moskau weggeworfene Briefe und Dokumente entdeckt. 2013 erregte hunderte von Tonnen unverzollter Pakete auf den Moskauer Flughäfen den Ärger der Postkunden und der Regierung, die daraufhin die Leitung des „Blauen Riesen“ auswechselte.

St. Petersburger Herold

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