Russische Atomrakete mit “unbegrenzter” Reichweite bis 2025 einsatzbereit

Russische Atomrakete mit “unbegrenzter” Reichweite bis 2025 einsatzbereit

Russlands atomgetriebene Rakete mit sogenannter unbegrenzter Reichweite wird in den nächsten sechs Jahren einsatzbereit sein. Kurzfristig früher als zuvor berichtet, so eine US-Geheimdienstbewertung. Die Enthüllung des neuen, ehrgeizigeren Zeitplans für die Rakete erfolgt, obwohl der Kreml nach Angaben von Quellen, die ein US-Geheimdienstbericht erwähnt, bei mehreren Versuchen noch keinen erfolgreichen Test zu vermelden hat, berichtet der US-amerikanische Nachrichtenkanal CNBC.

Nach der bisher mysteriösen Explosion in der Dwina-Bucht vor Njonoksa, bei der fünf russische Wissenschaftler ums Leben kamen, kamen Befürchtungen auf, dass Moskau die fragliche Rakete namens Burewestnik getestet habe. Nach Bewertungen des US-Geheimdienstes fand die Explosion am 8. August während einer Bergungsaktion  statt, einen verlorenen Burewestnik vom Meeresboden zu heben.

Im März 2018 hatte der russische Präsident Wladimir Putin mehrere Hyperschallwaffen darunter den Burewestnik vor. Putin sagte, es sei atomgetrieben und habe Raketen-Prototyp, der „jeden Punkt der Welt erreichen kann“.

Burewestnik, auch bekannt als Sturmvogel, wurde in diesem Jahr bereits einmal getestet. Zuvor gab es zwischen November 2017 und Februar 2018 vier erfolglose Tests. US-Daten zufolge dauerte der längste Testflug mehr als zwei Minuten. Die Rakete flog 22 Meilen, bevor sie unkontrolliert abstürzte. Der kürzeste Test dauerte vier Sekunden und endete nach fünf Meilen. Die Tests zeigten anscheinend, dass sich der Nuklearmotor des Marschflugkörpers nicht kontrolliert zünden lässt und die “unbesiegbare” Waffe daher noch nicht in der Lage ist, die von Putin angekündigte „bewiesene Fähigkeit“ zu demonstrieren.

Trotz aller Rückschläge ist Russland entschlossen, massiv in neue Systeme wie dieses zu investieren, um die US-Raketenabwehr überwinden zu können. „Wir stolpern auf ein Wettrüsten zu“, sagte Jeffrey Lewis, Atomwaffenexperte am Middlebury Institute of International Studies in Monterey. „Trumps persönliche Freundschaft mit Putin ist kein Ersatz für die Verträge, die die atomaren Supermächte bisher zurückhielten. Was auch immer die beiden Staatsoberhäupter sagen, in ihren Ländern geben Militärs Milliarden für neue Atomwaffen aus, die gegeneinander, die aufeinander abzielen“, so Lewis gegenüber CNBC.

Joshua Pollack, ein Experte für die Verbreitung von Atomwaffen und Herausgeber der des Nonproliferation Review, nannte Putins Strategie „Overkill“ und sagte, dass es in der Regel lange dauert, „neue exotische Technologien“ wie dieses Raketensystem zu entwickeln. „Fast alles, was er plant, soll die US-Raketenabwehr auf die eine oder andere Weise überwinden oder umgehen. Ihre aktuelle Generation von ICBMs (Interkontinentale Ballistische Raketen) kann diese Aufgabe bereits problemlos erfüllen“, sagte Pollack. “Aber vielleicht antizipiert Putin die nächste Generation von Defensivtechnologien und versucht, einen Schritt voraus zu sein.”

Gegen Hyperschallwaffen, die sich mit mindestens der fünffachen Schallgeschwindigkeit oder etwa einer Meile pro Sekunde fortbewegen können, sind die Vereinigten Staaten derzeit nicht gerüstet.

[hrsg/russland.NEWS]

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