Roman Schirokow: Halbfinale der Sbornaja ist drin!

Am Montag macht sich die russische Nationalmannschaft auf den Weg zu ihrem ersten Gruppenspiel – erstmals nach der Ankunft in Brasilien verlässt die Elf die völlige Abgeschiedenheit der Basis in Itu. Roman Schirokow, der verletzte Kapitän der Mannschaft, erzählte der russischen Presse von seinen Hoffnungen und Erwartungen.

Russlands Nationalmannschaft hält es, was die Bedingungen der Vorbereitung auf die Spiele  angeht, wie die deutsche – sie lebt völlig abgeschottet hinter verschlossenen Türen und lässt die Journalisten zum größten Teil draußen. Jeden Tag gibt es eine Pressekonferenz, an der jeweils zwei Spieler teilnehmen, ansonsten dringen keine Informationen nach außen.

„Kasernenartige Zustände“ wird diese Art der Vorbereitung da schon mal in der russischen Presse genannt. Roman Schirokow ist damit nicht einverstanden. „Woher nehmen Sie, dass es da kasernenartig zugeht?“, fragt er den Journalisten von „Sport-Express“, der ihn interviewt. „Die Mannschaft hat absolut komfortable Bedingungen, einen normalen Tagesablauf, kann sich erholen. Außerhalb der Basis in Itu hat sie nichts zu suchen. Wir sind ja nicht als Touristen angereist.“

Schirokow musste sich unlängst in Finnland an der Achillessehne operieren lassen – die Verletzung ist alt, er trug sie zu lange mit sich herum und musste deshalb im letzten Moment auf die WM verzichten. Ein herber Verlust – für ihn persönlich, aber auch für die Nationalelf. Schirokow, der bis Ende Juni bei Zenit St. Petersburg unter Vertrag steht und das letzte halbe Jahr für Krasnodar gespielt hat, muss vier bis fünf Monate pausieren und weiß nicht einmal, wo er seine Karriere fortsetzen wird.

Das üble Missgeschick sei für ihn ein Ansporn, bis 2018 im Fußball zu bleiben, sagt der 32-Jährige halb im Scherz. Zur Erinnerung: In vier Jahren findet die WM auf heimischen russischen Feldern statt.

Befragt zu den Chancen der Sbornaja bei der jetzigen Weltmeisterschaft in Brasilien, zeigt sich der charismatische Mannschaftsführer optimistisch: „Das Wichtigste ist, die Gruppenphase gut zu bewältigen. Über das Weitere zu rätseln hat keinen Sinn. Alles wird von der Form abhängen. Aber ich bin mir sicher: Wenn alles glatt läuft, können wir durchaus mit dem Viertel-, sogar mit dem Halbfinale rechnen.“ [sb]

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