Razzien in Petersburger Strip-Klubs und Bordellen

In der Nacht auf den 25. Oktober führte die Sonderpolizei (SOBR) gleichzeitig in 13 Nachtklubs eine Razzia durch und nahm dabei hunderte von Tänzerinnen und Angestellten fest. Die Aktion beendete die kriminelle Tätigkeit einer ganzer Reihe von Nachtklubs im Petersburger Stadtzentrum, die systematisch ihre Kundschaft ausraubte. Wie Fontanka.ru berichtet, wird bisher von einer Gesamtsumme von 180 Millionen Rubel gesprochen. Auch gegen die Bordellszene ging die Polizei in den letzten Monaten vor.

Das Prinzip war bei allen Strip-Klubs die gleiche – sobald der Klient in der nötigen Verfassung war, wurde ihm ein Cocktail mit Betäubungsmittel gebracht, danach noch einer und dann die Rechnung. Beim Einkassieren fiel den meisten Männern das Eintippen des PINs schon so schwer, dass der Code problemlos abgekuckt werden konnte. Verfielen sie dann in ihren Dämmerschlaf, klaute man ihnen die Kreditkarte und hob maximale Summen ab.

Man ging sogar soweit, dass man den Opfern die SMS, welche die Transaktion bestätigten, auf dem Mobiltelefon löschte. “Abgezapft” wurden Beträge zwischen 200.000 bis zu einer Million Rubel. Das Bewusstsein erlangten sie in der Regel erst im Freien wieder – mit Kater und einer teuren Gedächtnislücke. Der spektakulärste Fall ereignete sich am 8. Juli dieses Jahres als ein Beamter der Stadtregierung im Klub “Marinessa Pikaro” an der Bolschoi Morskoi 11 buchstäblich bis auf die Unterhosen ausgezogen wurde.

Syndikat mit eigenem Schlägertrupp

Ein Teil der Geschädigten versuchte, sich zu wehren und kehrte mit “Verstärkung” in die Klubs zurück, um für Ordnung zu sorgen. Aber auch für diese Fälle war das Syndikat gewappnet und schickte sogleich den hauseigenen Schlägertrupp zu Hilfe. Wollten sie sich bei der Polizei beschweren, so wurden sie nicht ernst genommen, und die meisten zogen ihre Klagen zurück, weil es ihnen peinlich war.

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