Radionowa russische Eiskunstlauf-Meisterin [mit Videos]

Elena Radionowa war bei den aktuellen Russischen Meisterschaften im Eiskunstlauf nicht zu schlagen und gewann überlegen in Kurzprogramm und Kür vor der Petersburgerin Elisaweta Tuktamyschewa und der Moskauer Nachwuchshoffnung Jewgenia Medwedjewa.

Ihren Vorsprung aus dem Kurzprogramm konnte die (noch) amtierende Doppel-Juniorenweltmeisterin Radionowa, inzwischen der Jugend entwachsen, heute bei der Kür noch ausbauen und siegte mit 217,45 Zählern.  Auf den ersten vier Rängen blieben die Leistungen in Kurzprogramm und Kür stabil und es landeten jeweils die gleichen Läuferinnen in der gleichen Reihenfolge: Elisaweta Tuktamyschewa, in diesem Jahr schon Gewinnerin des Grand-Prix-Finales, auf Silber, Jewgenia Medwedjewa, eigentlich noch Juniorin (hier mit russland.TV im Interview) auf Bronze und Anna Pogorilaja, ebenfalls aus Moskau auf Rang vier. Hier Radionowas Siegerkür, frisch aus dem russischen YouTube eingebettet. Sollten die Videos nicht gehen – wir wissen nicht, ob sie auf dem betreffenden Channel mit Genehmigung der Urheber veröffentlicht wurden.

Hier die Kür der zweitplatzierten Elisaweta Tuktamyschewa

Und die kleine Jewgenia auf drei wollen wir natürlich auch zeigen

Auf jeden Fall authorisiert, weil von uns dort akkreditiert, sind die Originalaufnahmen unseres Korrespondenten Michail Scharow, hier von der Pressekonferenz nach dem Kurzprogramm der Damen, bei der auch die Endklassement-Siegerinnen zu sehen sind:

Allerdings ist es zumindest für uns unbezahlbar, die Rechte zur Aufnahme der Wettkämpfe auf internationalen Top-Meisterschaften zu bekommen. Spenden werden gerne angenommen.

Sachanowitsch fängt sich – Lipnizkaja stürzt ab

Hinter den ersten vieren ging es kunterbunt durcheinander. Serafima Sachanowitsch, ihres Zeichens Junioren-Vizeweltmeisterin, patzte im Kurzprogramm, konnte sich durch eine gute Kür jedoch noch auf Rang fünf vorarbeiten. Hinter ihr folgte etwas überraschend Maria Sozkowa vor der erfahrenen zweiten Petersburgerin Aljona Leonowa, für die es in der Kür nicht so optimal lief. Die Enttäuschung des Tages erlebte die aus Jekaterinburg stammende Pirouettenkönigin Julia Lipnizkaja, die nach Rang sechs im Kurzprogramm in der Kür auf Rang 11 und im Gesamtklassement auf neun abstürzte, was für den sensiblen Publikumsliebling einen tränenreichen Tag bedeuten dürfte. Für die junge Frau ist jedoch ebenfalls noch nicht aller Tage Abend. Das bewies etwa Tuktamyschewa auf Rang zwei, die noch im letzten Jahr ebenfalls ein großes Formtief hinter sich gebracht hatte und kurz davor stand, aus dem internationalen Kader abzusteigen – aber jetzt wieder voll da ist, in der vordersten Reihe weltweit – also besser als vor ihrer Krise.

Stolbowa/Klimow gewinnen bei den Sportpaaren

Fast etwas unter ging da bei all dem Damenglanz die ebenfalls gefallene Entscheidung bei den russischen Sportpaaren. Hier gewannen Stolbowa/Klimow vor Tarasowa/Morosow. Kawaguti/Smirnow aus Petersburg, die in diesem Jahr eigentlich ihr großes Comeback feiern wollten, mussten sich mit einem für sie sicher enttäuschenden dritten Rang begnügen. Insgesamt boten die Meisterschaften das gewohnte innerrussische Bild – die Dominanz der Moskauer, immer wieder angegriffen von erstklassigen Läufern aus Sankt Petersburg. Aus der „Provinz“ können in diesen Zweikampf nur selten Läufer oder Paare eingreifen, Sportler aus Perm, Jekaterinburg oder Nischni Nowogorod, bei den Meisterschaften durchaus vorhanden, kommen über Achtungserfolge auf Rängen wie acht oder neun kaum hinaus. Wer von dort Eislaufkarriere machen will muss – wie einst Julia Lipnizkaja – den weiten Sprung vom Ural oder der Wolga nach Moskau machen.

Roland Bathon – russland.RU; Foto: Elena Radionowa, (c) Michail Scharow/russland.RU

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