Putin-Trump-Treffen beunruhigt NATO

Die NATO ist besorgt darüber, dass eine mögliche Einigung zwischen dem russischen und US-Präsident Vladimir Putin und Donald Trump bei dem bevorstehenden Gipfel in Helsinki unter Umgehung der NATO erreicht wird, sagte der Koordinator der deutschen Regierungskoalition für transatlantische Zusammenarbeit Peter Bayer.

„Wir in der Allianz spüren eine wachsende Besorgnis über die Vereinbarungen, die in bei dem Treffen erreicht werden können“, sagte er in einem Interview mit der Funke Mediengruppe.

Bayer stellte fest, dass die NATO-Länder nicht an der Planung des Treffens und der Ausarbeitung der Themen beteiligt waren, die Trump mit Putin diskutieren möchte. Er stellte fest, dass jetzt eine ähnliche Situation wie vor dem Treffen des amerikanischen Präsidenten mit dem nordkoreanischen Führer am 12. Juni in Singapur sei.

„Kim hat nur Versprechungen gemacht, wir wissen nicht, ob er wirklich den Urananreicherungsprozess gestoppt hat, nur Trump sagte, dass der Gipfel erfolgreich war.“

Vor dem Treffen mit Putin wird Trump am NATO-Gipfel in Brüssel teilnehmen und Großbritannien besuchen.

Wolfgang Ischinger, Chef der Münchner Sicherheitskonferenz und ehemaliger deutscher Gesandter in Washington, hält es für möglich, dass Trump sich weigern werde, beim nächsten NATO-Gipfel in Brüssel ein Abschlusskommuniqué zu unterschreiben, wie er es auf dem G7-Gipfel getan hat.

„Das ist nicht auszuschließen“, sagte Ischinger in einem am Samstag veröffentlichten Interview der deutschen Zeitung Die Welt.

Das transatlantische Bündnis sei allerdings – entgegen der Kritik Trumps – aufgrund steigender Militärausgaben und Bemühungen, die Verteidigungsanlagen in den baltischen Staaten und Polen nach der russischen Annexion der Krim-Region in der Ukraine im Jahr 2014 zu verstärken, in seiner besten Form seit Jahren.

Christian Lindner, Chef der FDP, sagte in einem Interview im Deutschlandfunk, dass er Trump nicht traut, und dass seine Handlungen bezüglich Handel und Sicherheit nicht im langfristigen Interesse der Vereinigten Staaten seien.

„Er ist zu unberechenbar … Innerhalb von 24 Stunden kann Herr Trump seine Position um 180 Grad verändern“, sagte Lindner und warnte allerdings, antiamerikanische Gefühle zu entwickeln, da die USA Deutschlands engster Verbündeter seien und bleiben würden.

Lindner plädierte dafür, dass Europa als größte Einzelwirtschaftszone der Welt eine gemeinsame Haltung einnimmt und Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ein Gegengewicht gibt.

[hmw/russland.NEWS]

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