Putin: Russland hat Deutschland keinen Antrag auf Auslieferung von Khangoschwili gestellt

Putin: Russland hat Deutschland keinen Antrag auf Auslieferung von Khangoschwili gestellt

Russland habe Deutschland nicht offiziell um die Auslieferung des im Berliner Tiergarten erschossenen Georgiers Zelimkhan Khangoschwili gebeten, sagte der russische Präsident Wladimir Putin. „Eine offizielle Anfrage über die Staatsanwaltschaft gab es wirklich nicht, weil unsere zuständigen Behörden dies als sinnlos erachteten“, so Putin. Über den „tschetschenischen Feldkommandanten“ sei ihm zufolge auf der Ebene der Nachrichtendienste kommuniziert worden.

„Solche Fragen wurden wiederholt auf der Ebene der Sicherheitsdienste diskutiert. Offiziell gab es keinen Antrag durch die Staatsanwaltschaft, weil unsere zuständigen Behörden es für sinnlos hielten, sagte der Präsident während seiner großen jährlichen Pressekonferenz in Moskau.  Er nannte Khangoschwili „einen absolut blutigen Mörder“, der „allein bei einer der Aktionen im Kaukasus 98 Menschen getötet hat“.

Putin forderte in diesem Zusammenhang die westlichen Länder auf, gemeinsam gegen den Terrorismus vorzugehen. Ihm zufolge sind das Niveau und die Art dieser Tätigkeit derzeit unzureichend. „Wir müssen eine gemeinsame, gegenseitige und hochwirksame Arbeit aufbauen. Das fordern wir. Wir hoffen, dass es so sein wird. Dies bedeutet nicht, dass es keine solche Arbeit gibt. Ja, aber ihr Niveau und Charakter sind unzureichend“, sagte der russische Präsident.

Zelimkhan Khangoschwili wurde am 23. August in Berlin erschossen. Ein russischer Staatsbürger wird dieses Verbrechens verdächtigt. Am 4. Dezember wurden zwei Mitarbeiter der russischen Botschaft aus Deutschland ausgewiesen. Die deutsche Seite vertrat die Auffassung, dass Russland bei der Aufklärung des Mordes „unzureichende Hilfe“ geleistet habe. Die russische Seite reagierte spiegelbildlich und wies zwei Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Moskau aus.

Putin hatte den Getöteten am Rande des Ukraine-Gipfels in Paris als Terroristen bezeichnet und gesagt, Russland habe „mehrfach seine Auslieferung gefordert“. Die Bundesregierung bestritt dies. Putin habe „die Unwahrheit“ gesagt, so der deutsche Außenminister Heiko Maas. Es sei weder über das Innenministerium noch über andere Behörden ein Rechtshilfeersuchen eingegangen.

[hrsg/russland.NEWS]

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