Die Rettung der Wirtschaft durch die Vernachlässigung des Lebens von Menschen sei eine Manifestation von Barbarei und Grausamkeit, sagte der russische Präsident Wladimir Putin. Als Beispiel erinnerte er an die Geschichte von Sparta, wo der Legende nach Patienten von einer Klippe geworfen wurden.
„Wir wissen, dass die Gesellschaft von Sparta auf starren Ordnungen aufgebaut war. Doch selbst das hat nicht geholfen, letztendlich verloren sie ihre Staatlichkeit“, erinnerte der Präsident bei einem Treffen zur Bekämpfung der Ausbreitung des Coronavirus.
Nach Ansicht des Präsidenten gab es damals vielleicht keinen anderen Weg. „Aber wir leben im 21. Jahrhundert, und ich will offen sagen, dass diejenigen, die jetzt Menschen opfern und sie ihrem Schicksal überlassen wollen, in Wirklichkeit zu Grausamkeit und Barbarei aufrufen.“
Laut Putin steht die Menschheit jetzt vor der moralischen Entscheidung, die Volkswirtschaften zu retten oder die Zahl der Pandemieopfer zu minimieren. „Es wird in der Tat vorgeschlagen, vorwärts zu gehen, über alles und jeden hinwegzusteigen, niemanden und nichts zu berücksichtigen. […] Und so bald wie möglich alle Beschränkungen aufzuheben, und wenn jemand krank werden kann, dann lass ihn krank werden, behindert bleiben oder sogar sterben, das ist sein Schicksal. Kurz gesagt, das Gesetz der natürlichen Auslese, wo jeder für sich selbst ist.“
Zur Veranschaulichung zitierte Wladimir Putin Jack Londons Geschichte „Das Gesetz des Lebens“, in der ein Indianerstamm seine alten Männer, die zu einer Last geworden waren, im Stich ließ. Nach Ansicht des Präsidenten ist diese Haltung nicht im „genetischen Code“ der Russen verankert. „Können Sie sich auch nur einen Moment lang vorstellen, dass wir das mit unseren Eltern, unseren Großeltern wie in dieser Geschichte machen können? Ich werde niemals daran es nie glauben“, sagte er. Die Rettung von Menschenleben habe jetzt oberste Priorität. „Alles andere wird schon noch kommen“, so Putin. Nach der Überwindung der Pandemie werden „wir die Wirtschaft gemeinsam anzukurbeln, den Wohlstand stärken und diejenigen unterstützen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben.
US-Präsident Donald Trump hat wiederholt gefordert, die Beschränkungen für die anschließende wirtschaftliche Erholung aufzuheben. Um die Wirtschaft zu retten und Arbeitsplätze zu erhalten, begannen die iranischen Behörden trotz der ungünstigen epidemiologischen Situation im Land, die Beschränkungen aufzuheben. Vor dem Hintergrund eines Rückgangs der Epidemie begannen Deutschland und Italien allmählich, die Beschränkungen aufzuheben. Frankreich kündigte einen Plan zur Aufhebung der Quarantäne nach dem 11. Mai an.
[hrsg/russland.NEWS]
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