Putin: Ich war nie ein Hardliner der Kommunistischen Partei

Bei dem Treffen der Allrussischen Volksfront in Stawropol wurde Präsident Putin auf seine Aussage in der vergangenen Sitzung des präsidialen Rates für Wissenschaft und Bildung angesprochen, Lenin habe eine Atombombe unter das Gebäude Russland gelegt, die dann später auch hochgegangen sei.

Es habe bei der Gründung der Sowjetunion eine Diskussion zwischen Stalin und Lenin gegeben, in der es darum ging, ob zur Sowjetunion gehörige Staaten das Recht hätten, aus der Union auszutreten. Lenin setzte sich gegen Stalin durch und dieses Recht wurde in das entsprechende Dokument aufgenommen. Über 70 Jahre später sei diese Bombe hochgegangen und habe zum Ende der Sowjetunion beigetragen. Lenin habe mit seiner Entscheidung damals eine Atombombe unter das Fundament der Staatlichkeit Russlands gelegt.

Bei dieser Gelegenheit sprach Putin auch über seine Vergangenheit und seine Einstellung zur Kommunistischen Partei.
Er sei der Kommunistischen Partei nicht beigetreten, weil es ein Muss gewesen sei, er sei aber auch kein Hardliner der Partei gewesen. Er sei einfaches Parteimitglied und Offizier des KGB, den einige Propagandisten als bewaffneten Außenposten der Kommunistischen benutzt hätten, gewesen.

Im Gegensatz zu vielen ehemaligen Parteifunktionären habe er seine Mitgliedskarte nicht weggeworfen oder gar öffentlich verbrannt, er habe sie noch heute zuhause, denn er sei nach wie vor von der kommunistischen und sozialistischen Idee sehr angetan. Leider sei jedoch „die praktische Ausführung dieser wunderbaren Ideen in unserem Land sehr weit von dem, was die utopischen Sozialisten proklamiert hatten“ entfernt gewesen und hier gäbe es durchaus Parallelen zur Bibel bezüglich Theorie und Praxis.

Putin erinnerte an die Ermordung der zaristischen Familie und deren Priester und des Dienstmädchens. „Warum haben sie Dr.  Botkin ermordet? Und warum das Dienstmädchen, die doch proletarischer Herkunft waren? Nur weil sie das Verbrechen vertuschen wollten.“

Putin kritisierte auch die Wirtschaftspolitik der UdSSR, stellte jedoch fest, dass es der Planwirtschaft gelungen war, die Ressourcen zu mobilisieren und die Probleme im Gesundheitswesen, der Bildung und der Rüstungsindustrie zu lösen.

Er rief auf, die Geschichte zu analysieren, nicht verherrlichend und nicht verleumdend, „um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen.“
(hmw/russland.ru)

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