Presseschau – Ein Blick in andere Zeitungen

Wedomosti:  Eine Woche ist in Athen nun das Linksbündnis Syriza an der Macht, doch den Hoffnungen, die in Russland mit dessen Wahl verbunden wurden, wurde es nicht gerecht, urteilt der Journalist Kirill Charatjan in der russischen Tageszeitung Wedomosti: „Im Wahlkampf hat eine euroskeptische Umgebung Tsipras Äußerungen ermöglicht, wie die, dass Griechenland das Versuchskaninchen Europas sei, dass mit einem Wahlsieg Syrizas fünf Jahre Erniedrigung und Schmerz vergessen sein werden, dass der Sieg linker Parteien europaweit ein Signal für wirkliche Demokratie setze, dass die Troika Griechenland nichts zu befehlen habe und mehr. … Selbst der russische Finanzminister Anton Siluanow versprach Griechenland Finanzhilfen. Ein Held Russlands aber wurde Alexis Tsipras nicht, leider. Denn schon macht er glauben, dass Griechenland nie auch nur darüber nachgedacht habe, die Verbindlichkeiten gegenüber den Gläubigern nicht zu bedienen. … All das nur eine Woche nach den Wahlen.“

topagrar-online:  Große Agrarholdings in Russland haben zuletzt viel Geld ausgegeben, um Produktionskapazitäten im heimischen Fleischsektor aufzubauen. Wie die Kuban Holding vergangene Woche mitteilte, wurden mehr als 35 Mio. € in eine neue Schlachtstätte mit angegliederter Schweineproduktionsanlage in der Region Krasnodar investiert.

Augsburger Allgemeine:  Deutsche „Kriegsschulden“: Abgeordnete fordern Billionen-Reparationen. Russische Abgeordnete fordern eine Neuberechnung der Kriegsschäden, die Nazi-Deutschland verursacht habe. Die Reparationsforderungen sollen mindestens drei bis vier Billionen betragen.

derStandart.at:  Fast ein Jahr nach dem Sturz des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch bricht Ex-Regierungschef Mykola (Nikolaj) Asarow sein Schweigen zu den blutigen Maidan-Protesten. Der in Russland im Exil lebende 67-Jährige schildert in seinem Buch „Ukraina na pereputje“ (Ukraine am Kreuzweg) seine Sicht auf den Machtwechsel in der Ex-Sowjetrepublik. Die Moskauer Zeitung „Komsomolskaja Prawda“ veröffentlichte am Dienstag im Voraus Auszüge aus dem Buch. Darin wirft Asarow den USA vor, sich bereits zu seiner Amtszeit massiv in die inneren Belange der Ukraine eingemischt und letztlich auch den Umsturz im Februar 2014 gesteuert zu haben.

02elf:  DIE LINKE lehnt Wirtschaftssanktionen gegen Russland ab. Militärische Eskalation eindämmen. Stv. Linken-Fraktionschef Bartsch: Sanktionen gegen Russlands bringen nichts und bewirken das Gegenteil.

agrarheute.com:  Die Importbeschränkungen für EU-Schweinefleisch werden vorerst nicht gelockert, gab Moskau jetzt bekannt. Damit reagierte Russland auf die Ankündigung der EU-Kommission nur eine EU-weite Export-Lösung zu akzeptieren.

Radio Praha:  Trotz des Embargos ist der tschechische Export von landwirtschaftlichen Produkten nach Russland gewachsen. Die Zahlen von Januar bis Ende November weisen einen Anstieg von 22 Prozent aus. Insgesamt setzten die tschechischen Bauern Waren für 2,75 Milliarden Kronen (98 Millionen Euro) in Russland ab. Diese Daten hat das Landwirtschaftsministerium in Prag nun veröffentlicht.

der Freitag:  Diplomat fordert Realismus statt Sanktionen. Der ehemalige Diplomat Frank Elbe hat in der Potsdamer Zeitschrift „WeltTrends“ einen lesens- und bedenkenswerten Kommentar zum Verhältnis zu Russland veröffentlicht.

n-tv:  In der Diskussion um US-Waffenlieferungen an die Ukraine hat Washington einen Rückzieher gemacht. Es sei unrealistisch anzunehmen, die USA könnten genügend Hilfe leisten, damit die ukrainischen Streitkräfte mit Russland militärisch gleichziehen könnten, sagte Regierungssprecher Josh Earnest.

derStandart.at:  US-Bericht: Nach NATO-Schätzungen Mitte Jänner 250 bis 1.000 russische Armeeangehörige in Ostukraine – Kiew sprach von 5.000 bis 10.000 Soldaten. Zwischen 250 und 1.000 Vertreter des Militärgeheimdienstes GRU und andere russische Offiziere hielten sich nach NATO-Schätzungen Mitte Jänner 2014 in der Ostukraine auf. Die NATO widerspricht damit deutlich höheren Angaben der Ukraine. Dies folgt aus einem Anfang der Woche veröffentlichten Bericht von US-Thinktanks, auf dessen Grundlage zuletzt über Waffenlieferungen an Kiew nachgedacht wurde.

rbb:  Seit Putins Embargo vom August herrscht Windstille beim Verkauf von europäischen Lebensmitteln nach Russland. Es geht um ein Handelsvolumen von jährlich rund zwei Milliarden Euro. Was bedeutet das für die europäische Fruchthandelsbranche?

Deutsche Wirtschafts Nachrichten:  Der Rubel hat seit Dienstag aufgrund des Öl-Preisanstiegs eine leichte Aufwertung erlebt. Die Russland-Anleihen sind ebenfalls gestiegen. Die USA würden die Rating-Agenturen missbrauchen, um russischen Papieren zu schaden, so der Vorwurf eines Fondsmanagers.

RT Deutsch:  Selbst Kulturbeiträge nutzt die ARD zur Anti-Russland Hetze. Die ARD behauptet in einem Tagesthemen-Beitrag zum Erfolg des russischen Films “Leviathan”, dass dieser in der russischen Medienlandschaft totgeschwiegen werde. Schon eine kurze Recherche widerlegt diese Behauptung. In guter transatlantischer Ausrichtung verschweigt die ARD zudem, dass das Sozialdrama um Korruption und soziale Ungerechtigkeit auf einem realen Ereignis in den USA beruht. Dem künstlerischen Erfolge eines russischen Filmes widmet sich die ARD in ihrer besten Sendezeit, schafft es aber selbst in diesem Kulturbeitrag nicht, auf eine manipulative, anti-russische und faktisch falsche Berichterstattung zu verzichten.

Freie Presse:  Zwei Tage nach dem Rücktritt von Russlands Leichtathletik-Präsident Walentin Balachnitschew hat Sportminister Witali Mutko einen harten Kampf gegen Dopingbetrüger angekündigt.

Deutsche Welle:  Die Ukraine im Reformstau. Dem ukrainischen Präsidenten Poroschenko entgleitet die militärische Lage im Osten des Landes. Dies macht es nicht leichter, Friedensverhandlungen zu führen – zumal der Westen nicht weiß, was er will.

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