Presseschau – Ein Blick in andere Zeitungen

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Russland bringt vermehrt Anleihen auf den Markt, um Geld zur Deckung für sein Haushalts-Defizit zu sammeln. Doch die Investoren zeigen sich desinteressiert. Sie verlangen höhere Renditen.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten:  Russland und die Ukraine einigen sich auf Rückzug der schweren Waffen. Unter Vermittlung Deutschlands haben sich Russland und die Ukraine in Berlin auf eine Demarkationslinie und den Rückzug der schweren Waffen aus der Ost-Ukraine geeinigt. Nun soll die Kontakt-Gruppe, an der auch die OSZE teilnimmt, die Umsetzung der Vereinbarung kontrollieren. “Heute hat es endlich eine Verständigung darauf gegeben, dass die in den Minsker Vereinbarungen genannte und markierte Demarkationslinie die Linie ist, von der aus jetzt der Rückzug schwerer Waffen beginnen soll”, sagte Steinmeier am späten Mittwochabend nach Gesprächen mit seinen Kollegen aus Russland, der Ukraine und Frankreich. Nun solle schnellstmöglich die Kontaktgruppe, zu der auch Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zählen, zusammenkommen, um das weitere Prozedere zu regeln. Dazu gehöre, wie die Menschen in der Ostukraine mit humanitärer Hilfe versorgt werden könnten.
Steinmeier zeigte sich nach dem Krisentreffen vorsichtig optimistisch.

derStandart.de:  Daimler erwägt ernsthaft den Aufbau einer Pkw-Produktion in Russland: Der Stuttgarter Autobauer verhandelt nach Angaben des Vizegouverneurs von Wladimir, Alexej Martschenko, über den Aufbau einer Fertigungsanlage in der Region östlich von Moskau. „Es geht um die Lokalisierung bei der Herstellung von Pkw-Technik und der Automontage. Wir werden um das Unternehmen kämpfen. Es ist eine Vollproduktion, eine große Fabrik“, sagte Martschenko.

derStandart.de:  Russland ordnet seine Raumfahrtbranche neu und führt dafür zwei bisher eigenständige Unternehmen zu einem großen Staatsbetrieb zusammen. Die Fusion von Roskosmos und der Vereinten Raketen- und Raumfahrtkorporation (ORKK) werde die Kräfte bündeln, sagte Regierungschef Dmitri Medwedew bei einem Treffen mit Präsident Wladimir Putin in Moskau. Zum neuen starken Mann der Branche ernannte Medwedew den bisherigen ORKK-Chef Igor Komarow.

Deutschlandradio Kultur:  Die Ukraine hat den Kampf um den Flughafen von Donezk verloren. Die Separatisten besetzen ein immer größeres Gebiet. Ein Friedensgipfel in der kasachischen Hauptstadt Astana ist in weite Ferne gerückt.

Sputnik:  Bayern verzeichnet einen Millionen-Rückgang in den Exportbeziehungen mit Russland, bisher einem der traditionellen Top-Fünf-Abnehmer bayerischer Produktion. Genauso wie in den meisten europäischen Agrarregionen sorgen dort die Lebensmittelsanktionen für trübere Jahresbilanzen.

euronews: Russland leidet – wie lange noch?  Der dramatische Abfluss russischer Vermögen beherrscht in Davos die Köpfe vieler Delegierter. Beispiel Carlos Ghosn, Vorstandschef von Renault-Nissan, Mehrheitseigner des größten russischen Autoherstellers Avtovaz. Er erwartet, dass der russische Automobilmarkt in diesem Jahr um mindestens 20 Prozent schrumpft.
Carlos Ghosn, Renault-Nissan:
“Nicht nur, dass der Markt schrumpft. Die Währung wird immer schwächer. Die Automobilhersteller sind dabei, sich auf Zulieferer in Russland zu konzentrieren. Es ist aber noch nicht so weit. Das bedeutet, es werden immer noch eine Menge Teile nach Russland importiert. Sie können sich vorstellen, wenn Sie Autos für Rubel verkaufen und ein Teil Ihrer Kosten fällt in Euro oder Yen an – äußerst ungünstig.”
Die Talfahrt der weltweiten Ölpreise und die internationalen Sanktionen gegen Russland wegen der Ukraine-Krise haben das Vertrauen der Anleger erschüttert und den Rubel Ende letzten Jahres in den freien Fall versetzt.
Sarah Chappell, euronews:

Thüringische Landeszeitung:  Unternehmen müssen wegen Russland-Sanktionen genau aufpassen. Wer nach Russland exportiert oder dort Geschäfte macht, dem fühlen viele auf den Zahn: der Zoll, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) und im Einzelfall wohl auch Geheimdienste.

n-tv:  Die Sanktionen gegen Russland treiben sonderbare Blüten: Weil keine AK-47 mehr in die USA exportiert werden dürfen, baut eine US-Firma das legendäre Sturmgewehr einfach selbst. Der Grund: das russische Gewehr ist in den USA extrem beliebt.

Deutschlandfunk:  „Terroristen-Staat“, so bezeichnete Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaite unlängst Russland und übte damit einmal mehr den Schulterschluss mit der Ukraine. Doch der Konfrontationskurs mit Moskau ist ein Vabanque-Spiel: Litauens Wirtschaft konnte zwar in den vergangenen Jahren mit einem vergleichsweise robusten Wachstum aufwarten. Doch seit der Abschaltung des einzigen Kernkraftwerks ist das Land abhängig von Gaslieferungen aus Russland. Jetzt will sich der baltische Staat zwischen Ostsee und Weißrussland vom Gängelband der Gazprom befreien.

Sputnik:  Russland und der Iran weiten ihr militärisches Zusammenwirken aus, schreibt die „Nesawissimaja Gaseta“ am Mittwoch. Ein entsprechendes Abkommen haben die Verteidigungsminister beider Länder, Sergej Schoigu und Hosein Dehqan, gestern in Teheran unterzeichnet. Der erste Besuch eines russischen Verteidigungsministers in der Islamischen Republik seit 15 Jahren lässt sich auf die rasche Eskalation der geopolitischen Lage in Europa und im Nahen Osten zurückführen. Außerdem darf nicht vergessen werden, dass in diesem Jahr die internationalen Truppen aus Afghanistan abgezogen werden.

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