Presseschau – Ein Blick in andere Zeitungen

Deutsche Wirtschafts Nachrichten:  Interpol setzt Janukowitsch auf internationale Fahndungsliste. Der ukrainische Ex-Präsident Janukowitsch steht ab sofort auf der Fahndungsliste von Interpol. Eine Auslieferung an die Ukraine ist nun rechtlich möglich. Momentan soll sich Janukowitsch in Russland aufhalten. Ihm wird Veruntreuung und Korruption vorgeworfen. Russland wird jedoch höchstwahrscheinlich eine Auslieferung ablehnen.

Sputnik:  Berlusconi bezeichnet Sanktionen gegen Russland als sinnlos und nutzlos und hat darauf verwiesen, dass sie sich auf die Wirtschaft Italiens negativ auswirken.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten:  Der Öl-Preis ist am Montag auf ein Fünfeinhalb-Jahrestief gefallen. Der Preis für die Öl-Sorte Brent sank auf 47,18 Dollar pro Barrel. Auslöser dieser Entwicklung ist das hohe Öl-Angebot auf dem Weltmarkt. Die OPEC-Staaten wollen ihre Fördermengen nicht drosseln.

Sputnik:  Optimisten irren sich offenbar, wenn sie glauben, dass Deutschland wegen der wirtschaftlichen Verluste auf seine harte Gangart gegenüber Russland verzichten wird. Zu diesem Schluss gelangt ein russischer Auslandsexperte.

DIE WELT:  Ungarn hat am Wochenende wie kürzlich versprochen seine Gaslieferungen an die Ukraine wieder aufgenommen. Die Sprecherin des Pipelinebetreibers FGSZ erklärte am Sonntag, sie könne bestätigen, dass die Lieferungen wieder aufgenommen worden seien.

Sputnik:  Russland will laut Außenminister Sergej Lawrow nicht darüber diskutieren, unter welchen Voraussetzungen die westlichen Strafmaßnahmen gegen Russland zurückgenommen werden könnten. „Die Sanktionsspirale, die weiter gedreht wird, haben nicht wir ins Leben gerufen“, sagte Lawrow am Montag.

Saarbrücker Zeitung:  Russische Operndiva Obraszowa gestorben. Als russischer Weltstar hat sich die Operndiva Jelena Obraszowa noch unlängst in Moskau zu ihrem 75. Geburtstag mit einem rauschenden «Opernball» feiern lassen. Nun ist sie wenige Monate nach der Feier, bei dem sie Weltstars wie Anna Netrebko und der Argentinier José Cura ehrten, gestorben.

Deutsch-Russische Wirtschaftsnachrichten:  Nachdem sich die russische Gazprom Ende vergangenen Jahres vom europäischen Gasverteilungsmarkt verabschiedet hat, erweitert sie ihre Präsenz in der Türkei. Wie die Istanbuler Zeitung Sabah meldet, hat das russische Unternehmen einen Antrag auf Genehmigung der Übernahme der Aktienmehrheit an der Akfel Gaz eingereicht, einem von vier lizensierten privaten Importeuren russischen Gases in die Türkei.

Deutsch-Russische Wirtschaftsnachrichten:  Der Verfall des Rubelkurses zum Jahresende 2014 und die Unsicherheit hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung in Russland und der Ukraine im neuen Jahr erschweren die Prognose für das Ergebnis der österreichischen Raiffeisen Bank International AG (RBI). Bereits im vergangenen September hatte das Wiener Management von einem Jahresverlust von einer halben Milliarde Euro gesprochen.

Sputnik:  Russlands Militär setzt in diesem Jahr den Ausbau des Raketenabwehrschirms des Landes fort, schreibt die „Rossijskaja Gaseta“ am Montag. In diesem Jahr werde Moskaus Raketenschild mit weiteren S-400-Abfangraketen verstärkt, so der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Alexej Solotuchin.

alsharg.de:  Obwohl die Ukrainekrise so manch russisches Außenhandelsprojekt auf Eis legen dürfte, sind die Atomverhandlungen mit Iran eine der wenigen Ausnahmen, in denen eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Westen fortbesteht – nicht zuletzt aus Russlands eigenem sicherheitspolitischen Interesse.

telepolis:  In Polens Wintersportort Zakopane kommen die spendablen russischen Gäste dieses Jahr nicht. Die russischen Gäste haben nicht nur einen finanziellen Grund – in ihren Medien wird berichtet, dass sie in Polens Restaurants als Antwort für Putins Ukraine-Politik nicht bedient werden. Polen ist innerhalb der EU der strengste Moskau-Gegner, der auf harte Sanktionen drängt.

Spiegel:  Michail Gorbatschow warnt vor einem großen Krieg in Europa wegen der Ukraine. „Ein solcher Krieg würde heute wohl unweigerlich in einen Atomkrieg münden. Wenn angesichts dieser angeheizten Stimmung einer die Nerven verliert, werden wir die nächsten Jahre nicht überleben“. … Angesichts eines „katastrophalen Vertrauensverlustes“ zwischen Russland und dem Westen forderte er dazu auf, die Beziehungen zu „enteisen“. … Mit scharfen Worten kritisierte er die deutsche Ukraine-Politik. „Das neue Deutschland will sich überall einmischen. In Deutschland möchten anscheinend viele bei der neuen Teilung Europas mitmachen“. … „Deutschland hat im Zweiten Weltkrieg schon einmal versucht, seinen Machtbereich nach Osten zu erweitern. Welche Lektion braucht es noch?“ … Als „saudumm und höchst gefährlich“ bezeichnete er Gedankenspiele im Westen, Putin zu stürzen. Ein lesenswertes Interview von Matthias Schepp und Britta Sandberg im Spiegel (Printausgabe).

unzensuriert.at:  Deutliche Worte findet der ehemalige Präsident der EU-Kommission, Romano Prodi, im Bezug auf die Russland-Sanktionen der USA und der EU. In einem Gastbeitrag für die italienische Tageszeitung Il Messaggero sieht er durch die aktuelle Russlandpolitik schwere Nachteile für sein Heimatland Italien. Laut Prodi brächen die Exporte nach Russland um rund 50 Prozent ein. Er bezeichnet die Sanktionen wirtschaftspolitisch als „asymmetrisch“, da sie die EU-Staaten viel stärker treffen würden als etwa die USA.

mittelhessen.de:  Lars Eidinger spielt Russlands letzten Zaren. Die Last der Rolle ist ihm nicht anzumerken. «Der russische Zar Nikolaus, das bin jetzt einfach ich», sagt der Schauspieler und schlägt die Beine übereinander.

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