Presseschau – Ein Blick in andere Zeitungen

Im litauischen Klaipeda hat die »Independence«, ein mobiler Gashafen von der Größe eines Flugzeugträgers festgemacht. An ihm sollen in Zukunft Tanker mit Flüssiggas andocken, deren Gas in das baltische Leitungsnetz eingespeist wird. Das Gas wird zwar mindestens so teuer, wie jetzt das russische, und unklar ist, ob sich diese Investition jemals amortisieren wird, aber man fühlt sich besser, weil man nicht mehr von Russland erpressbar ist (was Russland niemals gemacht hat), schreibt die FAZ.

In Germany Trade & Invest des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie schreibt Ulrich Umann: Russland Ölindustrie sucht Technologielieferanten in Asien, wichtigster Partner wird die VR China, Westliche Unternehmen legen Vorhaben auf Eis. Er beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Sanktionspolitik in Russland.

Karsten D. Voigt beschäftigt sich im ipg-journal, dem Publikationsorgan der Friedrich-Ebert-Stiftung, unter dem Titel »Erschüttertes Vertrauen, Wir stehen in einer neuen Phase sozialdemokratischer Ostpolitik« mit den veränderten Beziehungen zu Russland: „Doch in den vergangenen Jahren haben sich in der russischen Politik negative Entwicklungen verstärkt. Die Annexion der Krim und die Konflikte in der Ost-Ukraine machen deshalb eine Neubewertung der russischen Politik erforderlich. Wenn Russland seine Haltung gegenüber dem Westen neu definiert, dann hat das Konsequenzen für unsere Politik. Deshalb stehen wir am Beginn einer neuen Phase der sozialdemokratischen Ostpolitik.“

In der »Wirtschaftswoche« wird diskutiert, wie man russisches Vermögen auf Anordnung ausländischer Gerichte beschlagnahmen kann.

Die Ukraine: Doch kein Schwenk nach rechts. Das Ergebnis der Parlamentswahl zeigt: Für Rechtsaußen-Politiker gibt es wenig Platz. Die Deutsche Welle beschäftigt sich mit den Veränderungen auf der rechten Seite in der Ukraine.

Im derStandart.at untersuchen Wiener Wirtschaftswissenschafter die Marktbedingungen für Unternehmer in Russland. Trotz diverser politischer Krisen – Russland bleibt ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Welche Eigenheiten beim Geschäftemachen dort vorherrschen, versucht ein Projekt der FH des bfi Wien zu ermitteln.

Artikel der Nachrichtenagentur RIA-Novosti:
Trotz der Drohung  von Präsident Francois Hollande, den Mistral-Deal mit Russland zu stoppen, hält die französische Schiffbauindustrie an dem Milliardenauftrag fest. Das erste der beiden bestellten Kriegsschiffe soll in wenigen Wochen an den russischen Auftraggeber übergeben werden.
Frankreich liegt bei  der Erfüllung des Mistral-Vertrags mit Russland im Plan; der erste Hubschrauber-Träger dieses Typs soll noch in diesem Jahr bei der russischen Kriegsmarine in Dienst  gestellt werden, wie das russische Föderale Amt für militärtechnische Zusammenarbeit mitteilte.
Der ungarische Teil der  südeuropäischen Gaspipeline South Stream soll zum Jahr 2017 fertiggebaut werden. Das sagte der Exekutivdirektor des ungarischen Staatskonzerns MVM, Csaba Baji, am Montag in einem Interview für die Budapester Zeitung „Napi Gazdasag“.

Artikel der Stimme Russlands:
Präsident Putins Rede vor den Mitgliedern des internationalen in Sotschi zurückzukommen war außergewöhnlich heftig. Seit München warm es wohl die explosivste Rede. Die spektakulärsten Sprüche sollen hier zitiert werden.

Über die Aufforderung der USA, die Krim der Ukraine zurückzugeben:
„Es gibt ein antikes Sprichwort: „Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Ochsen nicht erlaubt.“ Ein Bär fragt aber keinen um Erlaubnis. Und gibt seine Taiga nicht preis. Finger weg von uns, und spielt euch nicht als Lenker des Schicksals der Welt auf.“

Über die Auslegung des Geschehens in der Ukraine durch den Westen:
„Ich habe schon unseren alten, etwas groben Witz „mit Bart“ angeführt. Hier ist er: Ein Pessimist und ein Optimist. Der Pessimist trinkt Kognak, verzieht das Gesicht und sagt: „Es stinkt nach Wanzen.“ Der Optimist fängt eine Wanze an der Wand, zerdrückt sie, riecht an ihr und meint: „Es riecht nach Kognak.“ Lieber ist man ein Pessimist, der Kognak trinkt, als ein Optimist, der an Wanzen riecht.“

Über das Verhalten der USA auf der Weltbühne:
„So verhalten sich Neureiche, denen plötzlich ein kolossaler Reichtum in den Schoß gefallen ist: die Weltführerschaft. Anstatt ihn sachgemäß, umsichtig auszunutzen – versteht sich, auch zu eigenen Gunsten –, haben sie unnötig Porzellan zerschlagen.“

Über die Sanktionen gegen Russland:
„Unsere amerikanischen Freunde sägen einfach an dem Ast, auf dem sie sitzen.“
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