Presseschau – Ein Blick in andere Zeitungen

Focus-online liefert ein Paradebeispiel für miesesten Journalismus, indem eine durch nichts belegte Möglichkeit als Vermutung ganz nach oben gesetzt und mit einem Fragezeichen versehen wird. Beim Leser prägt sich dies zumindest als eine Wahrscheinlichkeit ein – was es ja auch soll. Pfui Teufel! (hmw)

China hat die Besuche seines Premiers Li Keqiang in Deutschland und Italien angekündigt. Zugleich warnte es Europa, dass neue Versuche, China mit Russland zu zerstreiten, aussichtslos seien. Peking sei bereit, vor dem Hintergrund der sich verschlechternden Beziehungen der EU zu Russland beliebige Möglichkeiten für das Business am russischen Markt zu nutzen, erklärte der Botschafter der Volksrepublik China in Deutschland, Shi Mingde, eine Woche vor dem Treffen von Li Keqiang mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, berichtet Stimme Russlands.

Der Börsianer meldet „Rubel in Russland rollt nicht mehr für Wiener Banken.“ In den Zentralen großer österreichischer Osteuropabanken herrscht Nervosität. Die Ukraine-Krise und das Kräftemessen Europas mit Russland durch Sanktionen und Gegensanktionen bestimmt seit Wochen die Agenda von Telefonkonferenzen und Vorstandstreffen. Insbesondere für die Raiffeisen Bank International (RBI) und die UniCredit-Tochter Bank Austria ist der Konflikt eine Belastungsprobe.

Die russische Regierung hat am Freitag angeordnet, Weißrussland einen Kredit in Höhe von bis zu zehn Milliarden US-Dollar für den Bau des ersten Atomkraftwerkes des Landes zu gewähren, ist bei RIA Novosti zu lesen.

Ein Trockengemüsehändler aus dem Rhein-Neckar-Gebiet spricht über die ganz praktischen Auswirkungen der Sanktionen wegen der Ukraine-Krise im Morgenweb.de.

Die Rede Präsident Putins beim Investitionsforum „Russland ruft!“ war von Optimismus gekennzeichnet, urteilt Stimme Russlands.

Deutschlandradio Kultur beschäftigt sich ausführlich mit der russischen Literatur im Kalten Krieg. „Als die Mauerspechte ihre Arbeit taten, hatten längst andere Menschen Löcher in die Mauer geklopft, ja sie übersprungen, darunter auch solche – in West wie Ost –, die scheinbar mit dem Rücken zur Mauer standen, die aber doch eines verband: ihr Interesse an der russischen und der sowjetischen Literatur. Lektoren, Übersetzer, Publizisten, Herausgeber, Hochschulslawisten blickten gemeinsam nach Moskau und Leningrad, in die russische Provinz und in den großen Raum der multiethnischen UdSSR.“

Am 1. Oktober ist der Geburtstag von Lew Gumiljow begangen worden, der zu den Altvätern des eurasischen Konzepts gehört. Der herausragende russische Ethnograph und Orientalist Lew Gumiljow behauptete, dass Russland ursprünglich als ein eurasischer Staat aufgebaut wurde, in dem verschiedene Völker ein „gemeinsames historisches Schicksal“ gestalteten. Stimme Russlands hinterfragt die Aussage „Eurasischer Humanismus als Alternative zum Westen“.

Vor wenigen Tagen wurde auf der Wrangelinsel und dem Schmidtkap (nahe Alaska) von Russland eine große Radaranlage aufgestellt und ein Flugleitzentrum errichtet. Laut Quellen im Verteidigungsministerium sollen bis Ende dieses Jahres Marine- und Heereseinheiten in der Arktis stationiert werden, die der neuen Kommandostelle „Sewer“ („Nord“) unterstellt sind, meldet RIA Novosti.

Der Einbruch des Automarktes in Russland hat BMW einen Dämpfer beim Absatz eingebrockt, meldet Reuters.

Die USA und Präsident Barack Obama persönlich haben laut US-Vizepräsident Joe Biden die EU-Staaten dazu gedrängt, Sanktionen gegen Russland zu verhängen. „Ja, die wollten das nicht“, sagte Biden am Freitag beim The John F. Kennedy Jr. Forum in der Harvard University. Dies lag aber an der Führungsrolle der USA und des US-Präsidenten, der darauf bestanden habe. „Europa musste wirtschaftlichen Schaden hinnehmen, um Russland zu zwingen, den Preis zu zahlen“, so Biden, wie von RIA Novosti berichtet wird.

Laut Automobilwoche leidet Ford wie kein anderer Autobauer unter der Russlandkrise. Mit mehr lokaler Fertigung und notfalls weiteren Kapazitätsanpassungen in den russischen Werken will der Autobauer darauf reagieren. Das sagte der Automobilwoche die Nummer zwei des Herstellers in Europa, Barb Samarzdich.

Die Schweizer Handelszeitung glaubt „Russlands Wirtschaft nicht im Herzen getroffen“. Während die ukrainische Wirtschaft darbt, schlägt sich Russland relativ gut. Chinesische Firmen springen gerne ein, wo Lücken sind.

Zum Weltmusiktag: Musik von Deutschland und Österreich im Deutsch-Russischen Haus in Moskau, berichtet Stimme Russlands.

Laut Abendzeitung ist erstmals seit Inkrafttreten der Waffenruhe in der Ostukraine vor vier Wochen das Zentrum der Separatistenhochburg Donezk wieder unter starkes Artilleriefeuer geraten. Den Aufständischen zufolge traf ein Geschoss das Büro des Internationalen Roten Kreuzes und tötete einen Bürger der Schweiz, wie die Agentur Interfax meldete. Das Rote Kreuz bestätigte einen „tragischen Zwischenfall“.

Laut T-online ist der Russlandbeauftragte der Bundesrepublik Erler in Moskau und sucht nach einer Krisenlösung.

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