Poroschenko wird Putin treffen

[von Florian Rötzer] Es sieht so aus, als würden sich nächste Woche der ukrainische und der russische Präsident in Minsk treffen. Anlass ist eine Konferenz der Zollunion (Russland, Weißrussland und Kasachstan), an der auch Vertreter der EU-Kommission teilnehmen. Nach Dmitri Peskow, dem Sprecher von Putin, seien bilaterale Treffen vorgesehen, bei den Gesprächen würde das Verhältnis der Ukraine zur Zollunion diskutiert werden. Aber man darf skeptisch bleiben, auch beim Treffen der Außenminister in Berlin kam praktisch nichts heraus.

Man darf davon ausgehen, dass der ukrainische Präsident Poroschenko nach den letzten Erfolgen darauf setzt, die Separatisten nun bald niederschlagen zu können, wobei er große Verluste der ukrainischen Soldaten und unter Zivilisten in Kauf nimmt, um Verhandlungen mit den „Terroristen“ zu vermeiden. So sollen die ukrainischen Streitkräfte Ilovaisk eingenommen und bereits ein Stadtviertel in Lugansk kontrollieren. Angekündigt wird von der Regierung, die Stadt Viertel für Viertel zu erobern. Aus Donezk wurden wieder Artilleriegefechte gemeldet.

Bekannt ist, dass nicht nur Freiwillige oder Söldner etwa aus Tschetschenien oder Ossetien, sondern auch aus europäischen Ländern mit den Separatisten kämpfen. So haben sich zwei junge Männer aus Spanien gemeldet, die sich verpflichtet fühlen, den Separatisten zu helfen, wie dies seiner Zeit im Spanischen Bürgerkrieg Internationale Brigaden gemacht haben. In Ilovaisk haben die ukrainischen Streitkräfte einen Mann mit einem slowakischen Pass festgenommen. Er soll für die „Terroristen“ gekämpft haben. Er soll gesagt haben, er habe aus Überzeugung, nicht als Söldner gekämpft. Nach seinem Pass ist er am 3. Juli über Kiew eingereist. Nun soll ein Gericht über seine Schuld entscheiden. Sollten weitere Freiwillige gefangen werden, könnte es für die EU problematisch werden.

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