Poroschenko : Wir und die USA sind gegen North Stream

Die Ukraine und die USA sind sich einig, dass die Gaspipeline North Stream 2 nicht gebaut werden darf. Das erklärte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko am Montag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Vizepräsidenten der USA, Joe Biden, in Kiew. Er habe sich die Unterstützung der USA hinsichtlich der Unzulässigkeit der Realisierung des Projektes gesichert, verkündete Poroschenko.

”Wir haben die praktische und politische Unterstützung der USA bei der Festigung der Energie-Sicherheit der Ukraine besprochen und dabei deutlich gemacht, dass die Umsetzung des Vorhabens North Stream 2 undzulässig ist. Ich möchte dem Herrn Vizepräsidenten für seine absolut klare Position und Unterstützung in dieser Frage danken“, sagte der Staatschef der Ukraine..

”Diese Position wird bei den Verhandlungen mit der EU insgesamt, aber auch mit einzelnen Mitgliedern der EU eine Rolle spielen. Wir sind überzeugt, dass durch die Entwicklung der Zusammenarbeit im Bereich Energie auf der Grundlage der bisherigen Vereinbarungen Europa wettbewerbsfähiger und unabhängiger vom Druck von anderen Seiten, einschließlich der Russischen Föderation werden wird”, versicherte, RIA Nowosti zufolge, Poroschenko vor den Journalisten.

Bereits zuvor hatte die Kiewer Führung erklärt, dass man alles Mögliche unternehmen werde, um die Realisierung des Projektes “North Stream-2” zu verhindern. Laut Angaben der ukrainischen Seite würde die Ukraine nach der Inbetriebnahme der Pipeline jährlich rund zwei Milliarden Dollar verlieren, die sie jetzt mit dem Transit russischen Gases verdient.

Das Vorhaben “North Stream-2” sieht den Bau eines zweiten Stranges der Pipeline von der russischen Küste durch die Ostsee bis zur Küste Deutschlands mit einer Gesamtkapazität von jährlich 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas bis 2019 vor. Damit würde sich die nach Europa strömende Gasmenge verdoppeln. Das Abkommen der Aktionäre des gemeinsamen Projektgesellschaft New European Pipeline AG war am 4. September während des Ost-Wirtschaftsforums in Wladiwostok unterschrieben worden. Zu den Aktionären der Verwaltungsgesellschaft gehören Gazprom mit einem Anteil von 50 Prozent, Shell, OMV, BASF/Wintershall, E.On und Engie mit jeweils zehn 10 Prozent.

Bedenken gegen den Ausbau der Pipeline gibt es allerdings auch in der Europäischen Kommission, wo man befürchtet, dass die Umsetzung des Projektes die Abhängigkeit von russischem Erdgas erhöhen und damit der Strategie einer Diversifizierung der Energielieferungen, u.a. durch Fracking Gas aus den USA, zuwider laufen sowie die Staaten Mittel- und Osteuropas, darunter die Ukraine, schwächen könnte. Damit würde die Gasbilanz in diesem Teil Europas verändert werden, meinte der für Energie zuständige EU-Kommissar Maros Sefcovic.

HH – russland.RU

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