Patruschew: Der Westen wird versuchen, Russland vor der Abstimmung über die Verfassung zu spalten

Im Vorgriff auf die Abstimmung über die russische Verfassung wird eine verstärkte Aktivität der westlichen Länder erwartet, sagte der russische Sicherheitsratssekretär Nikolai Patruschew in einem Interview mit der Zeitung Argumente und Fakten. Ihm zufolge beabsichtigen sie insbesondere, „nationalistische und separatistische Gefühle“ in russischen Regionen durch gemeinnützige Organisationen (NGOs) zu provozieren.

„Wir rechnen mit zusätzlichem Nachdruck auf die Stimulierung der Aktivitäten sogenannter alternativer Gewerkschaftsorganisationen. Es sind Schritte geplant, um den Informationsdruck auf Russland zu verstärken, um die russischen geistigen, moralischen, kulturellen und historischen Werte, die die Grundlage der Staatlichkeit bilden, zu untergraben und um das Gefühl der russischen Identität der Bürger unseres Landes zu verringern. Die Hauptaufgabe besteht darin, die russische Gesellschaft zu spalten, Werte und Entwicklungsmodelle zu zersetzen, die für sie von Vorteil sind, um das öffentliche Bewusstsein manipulieren zu können“, so Patruschew.

Ihm zufolge erhielten russische NGOs, die sich an politischen Aktivitäten beteiligen, von 2015 bis 2019 offiziell rund 4 Milliarden Rubel (etwa 51 Millionen Euro) von ausländischen Sponsoren. Patruschew glaubt, dass diese Beträge in Wirklichkeit viel höher sind, da Sponsoren versteckte Finanzierungssysteme verwenden, was „den Beweis für die direkte Beteiligung der Vereinigten Staaten oder ihrer Verbündeten an subversiven Aktivitäten gegen Russland ernsthaft erschwert“.

Patruschew sprach auch über die „farbigen Revolutionen“ in den Ländern der ehemaligen UdSSR. Das Vorgehen des Westens bei „exportierten Revolutionen“ sei „nicht zuletzt der Aufgabe untergeordnet, bestimmte Verbindungen in der russischen Einflusssphäre konsequent mit dem strategischen Ziel zu kappen, selbst eine „farbige Revolution“ in Russland zu organisieren“.

Die Abstimmung über die Verfassung soll am 1. Juli stattfinden. Ursprünglich war die Abstimmung am 22. April geplant, wurde jedoch aufgrund der Coronavirus-Pandemie verschoben. Die Einwohner von Moskau und der Region Nischni Nowgorod können elektronisch abstimmen. In Moskau ist sie vom 25. bis 30. Juni sechs Tage lang möglich.

[hrsg/russland.NEWS]