Patriarch Kyrill und der „Heilige Krieg“ in Syrien

Anlässlich seiner viertägigen Englandreise hat der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. die Weltgemeinschaft zu einem „heiligen Krieg gegen den Terrorismus“ aufgerufen. Zum Abschluss seiner Reise sprach er vor Journalisten über die Rolle Russlands bei der Unterstützung der international isolierten Regierung Syriens.

„Wir müssen unsere Liebsten, unsere Verwandten, die Länder und Völker vor dem Terrorismus beschützen“, rechtfertigte das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt die russischen Bombardements der nordsyrischen Stadt Aleppo. Seiner Auffassung nach würden die Terroristen das „heilige Geschenk des Lebens“ angreifen und begrüßte die vom russischen Verteidigungsministerium angekündigte 48-stündige Feuerpause, um weitere humanitäre Maßnahmen zu ermöglichen, wie „Radio Vatikan“ verlauten ließ.

Zudem betonte Patriarch Kyrill I., dass er den Krieg in Syrien nie als „heilig“ bezeichnet habe. Ihm zufolge soll eine Ansprache von ihm im Mai in Moskau falsch verstanden und aufgrund dessen dementsprechend interpretiert und kommentiert worden sein.

Das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt Kyrill I. war bei seinem Besuch in London unter anderem bei der britischen Königin Elizabeth II. sowie dem Primas der anglikanischen Kirche, dem Erzbischof Justin Welby, eingeladen worden. Anlass der viertägigen Reise war das 300-jährige Bestehen der ältesten russisch-orthodoxen Pfarrei in Großbritannien.

Die anglikanische Kirche vereinigt sowohl evangelische als auch katholische Glaubenselemente. Weltweit unterstehen der Glaubensgemeinschaft rund 385 Diözesen mit etwa 80 Millionen Mitgliedern.

[mb/russland.RU]

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