Ostukraine: Verhaftungen und Panzerentführung [mit Videos]

Die wichtigsten Nachrichten aus den Städten des ukrainischen Ostens und Südens direkt aus der dortigen Onlinepresse auch am heutigen Tag wieder in einem eigenen Artikel.

Odessa: Verhaftungen und Durchsuchung

In Odessa wurden nach der Onlinezeitung Politnavigator der Leiter der städtischen Polizei und eines örtlichen Gefängnisses fest genommen. Beide Festnahmen erfolgten wegen der Freilassung von Antimaidan-Demonstranten am 4.5. nach dem verhängnisvollen Blutbad im Gewerkschaftshaus. Beiden Funktionären werden auch Sympathien für den Antimaidan nachgesagt. Hier gab es auch vor Ort immer wieder Kritik, dass nur Antimaidan-Demonstranten in die Gefängnisse wanderten, nicht jedoch gewalttätige Euromaidaner, die das Haus im Brand gesetzt hatten. Bereits am Vormittag war gemeldet worden, dass der örtliche Oppositionelle Dolschenkow verhaftet worden war. Das Büro der Antimaidan-Partei „Rodina“ wurde gemäß der Onlinezeitung Tajmer von der Polizei durchsucht. All diese Vorfälle deuten darauf

Lugansk: Schirinowski ist da – Panzer ist weg

Der T-34 ist nicht unbedingt ein aktuellen Kampfgerät und stand auch in der ostukrainischen Stadt Lugansk auf dem Sockel eines Denkmals. Jetzt nicht mehr – denn Separatisten haben den Museumspanzer weg gefahren und für ihren Kampf requiriert. Davon gibt es auch ein Video, das zu den größten Hits des russischsprachigen Netzes zählt:

Nicht nur einen Panzer, auch einen SUV haben die Separatisten neu in ihrem Fuhrpark. Geschenkt hat ihnen den der russische Rechtspopulist Schirinowski, der gerade aus Solidarität mit ihnen in der Stadt weilt und nie um öffentlichkeitswirksame Auftritte verlegen ist. Trotz Aufforderung des russischen Präsidenten halten die Lugansker weiterhin an der Durchführung eines Referendums über die Unabhängigkeit von der Ukraine fest.

Mariupol: Konfrontation am Rathaus

In Mariupol ist das Rathaus aktuell unter der Kontrolle bewaffneter ukrainischer Regierungsanhänger in MIlitärkleidung. Die Situation ist jedoch sehr angespannt, da sich ständig mehreren Hundert Antimaidan-Sympathisanten in der Nähe aufhalten, die die Kontrolle über das Gebäude gerne zurück haben würden. Gegen 14 Uhr Ortszeit soll es auch einen kurzen Schusswechsel gegeben haben, nachdem Personen versuchten, die Verteidigungsanlage der Militärs abzubauen. Auch auf einen Bus soll gegen 15 Uhr geschossen worden sein.

Slawjansk: In Erwartung neuer Angriffe

„Schon an Militärangriffe gewöhnt“ habe sich die örtliche Bevölkerung von Slawjansk laut der Onlinezeitung Slavgorod. Sie folgen fast einem Schema: Militärs erobern Stellungen der Separatisten, ziehen sich abends zurück und diese nehmen dann die alten Stellungen wieder ein. Heute blieb es außer einzelnen Schusswechseln ruhig und sofort startete Werbung für die am Sonntag geplante Volksabstimmung. Tote der Kämpfe der letzten Tage wurden bestattet. Aus den letzten Tagen in Slawjansk füllen weiter Videos über Kämpfe und Militärmaterial die Toplisten des russischen YouTube:

http://www.youtube.com/watch?v=8IzLaHDqUzc

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