Ostukraine: Nichts geht vorwärts [mit Video]

In der Ostukraine treten Bemühungen um eine Konfliktentschärfung auf der Stelle, während dieser munter weiter läuft.

Charkow: Runder Tisch ohne Antimaidan

So gab es in Charkow, das unter Kontrolle der ukrainischen Regierung steht, laut der örtlichen Nahnews einen runden Tisch, an dem jedoch gar keine Vertreter des örtlichen Antimaidan teil nahmen – sie waren einfach nicht geladen. Vorhanden ist eine derartigen Strömung in dieser Region und einige ihrer Führer müssten erst einmal aus der Haft entlassen werden, um sich an einen Runden Tisch setzen zu können. Wie diese einseitige „Konfliktbesprechung“ mit Regierung und anderen Verbandsvertretern zur Deeskalation der Lage beitragen soll, ist zweifelhaft. Geleitet werden sie von den ehemaligen ukrainischen Präsidenten Krawtschuk und Kutschma. Gerade Kutschma ist in der Ukraine eine hoch umstrittene Persönlichkeit, da ihm zu seiner Regierungszeit Einschränkungen der Pressefreiheit und der Mord an einem georgischen Journalisten zur Last gelegt werden.

Donbass: Kämpfe und Propaganda

Von militärischen Erfolgen berichten derweil die Separatisten im Donbass und veröffentlichen eine nicht unbedingt gesicherte Liste der Verluste der Ukrainischen Armee an Soldaten und schwerem Kriegsgerät. Separatistenführer Bolotow aus der Region Lugansk wurde von ukrainischen Grenzbeamten zeitweise festgenommen, dann jedoch von einem etwa 100köpfigen Kommando der „Donbass-Republik“ wieder befreit, berichtet die Onlinezeitung „Politnavigator“. Die Grenzbeamten hätten nach Verstärkung gerufen, die jedoch nie eingetroffen sei. Einen weiteren Zwischenfall gab es in Makejewka, wo eine Bushaltestelle aus einem fahrenden Auto beschossen wurde und zwei Personen, eine Frau und ein Kind, verletzt wurden. Wer hinter dem Anschlag steckt, ist unbekannt. In Kramatorsk, das in den letzten Tagen heftig umkämpft war, fahren am Wochenende die öffentlichen Verkehrsmittel nicht.

Odessa: Scharfer Bürgermeister-Wahlkampf

Derweil tobt in Odessa der Bürgermeister-Wahlkampf sehr heftig, da es sowohl Kandidaten mit mehr Sympathien zum Euro- wie zum Antimaidan gibt, die sich jeweils gegenseitig Vaterlands- oder Regionalverrat vorwerfen. Spaßkandidat Darth Vader wurde mittlerweile beim Einkauf mit Sturmtruppen von Sicherheitskräften des Hauses verwiesen. Davon gibt es ein Video:

Diese störten sich an seiner Maskierung, die nach neuen ukrainischen Gesetzen auch bei politischen Veranstaltungen zu Problemen führen könnte. Vader kündigte einen offiziellen Protest beim galaktischen Imperator an. Das am sogenannten „Blutfreitag“ schwer beschädigte Gewerkschaftshaus, eine Hochburg der Antimaidaner, soll laut einem Bericht der örtlichen Onlinezeitung Tajmer nun wieder in Betrieb genommen werden. Weiter beschäftgt die Stadt ein Skandal um Munition, die von der Polizei im Vorfeld der Unruhen am 2. Mai an radikale Aktivisten verkauft worden war.

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