Ostukraine: Föderalisierung oder Eskalation durch Härte?

Vorschläge für eine größere Eigenständigkeit der russischsprachigen Ostukraine gibt es und vor Ort fallen sie auf wache Ohren. Sie erscheinen als einziger Weg, größere Unruhen für eine Loslösung nach Russland noch abzuwenden.

Wenn aktuell aus dem Ausland Vorschläge zu einer Dezentralisierung der Ukraine kommen, ist die örtliche Presse stets sehr hellhörig – wie bei einem Vorschlg aus Österreich vor einigen Tagen, über den beispielsweise die Onlinezeitung Tajmer aus Odessa umfangreich berichtet hat.  Sie betont, dass viele ostukrainische prorussische Demonstranten für ihre Rechte kämpfen und nicht unbedingt für einen Wechsel nach Russland. Aufgebracht seien die örtlichen Bewohner vor allem durch Repressionen der Euromaidan-Regierung, die bisher auf die Unzufriedenheit der Ostukrainer mit dem Austausch ihrer Führungsschicht durch eigenen Gefolgsleute und die Verhaftung und Verschleppung prorussischer Demonstrationsführer reagiert hat.

Das hat auch bereits zu einer Radikalisierung geführt und den Kräften, die kompromisslos weg von der Ukraine wollen, Zulauf verschafft. So meldete Tajmer auch gestern einen größeren Fund automatischer Waffen bei Seperatisten, der zeigt, in welche Richtung eine Fortsetzung der Politik der harten Hand in der Ostukraine führen würde. Für heute wurden in Odessa, Donezk, Charkow und Lugansk wegen der Verhaftung dortiger Oppositionsführer und Forderungen nach Referenden über eine Unabhängigkeit der Ukraine wieder prorussische Demonstrationen angekündigt.

Update: Die Demonstration in Odessa wurde von der örtlichen Onlinezeitung Tajmer begleitet. Hier verlinkt ein Artikel mit Fotostrecke bei Tajmer.

 

 

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